Berlin. Nach der Entscheidung des EU-Parlaments, dass ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennermotoren mehr verkauft werden dürfen, fordern die deutschen Automobilhersteller Mercedes und VW einen schnelleren Ausbau der Ladesäulen-Infrastruktur für E-Autos. "Um den Wandel zu beschleunigen, müssen wir sicherstellen, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur Schritt hält. Da ist auch die Politik gefordert", sagte Mercedes-Chef Ola Källenius der "Bild am Sonntag".
Mercedes wolle zudem selbst ein globales Netzwerk von Schnellladestationen errichten. Auch VW-Chef Oliver Blume forderte gegenüber "Bild am Sonntag" mehr Tempo: "Der Aufbau der Ladeinfrastruktur ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Wirtschaft, Bund und Kommunen. Insgesamt wollen wir im Konzern über zahlreiche Kooperationen 2025 in Europa rund 18.000 und weltweit etwa 45.000 Schnellladepunkte erreichen."
Die Transformation brauchte laut Blume "Geschwindigkeit und Verbindlichkeit". Mercedes und VW bereiten sich schon seit Jahren auf die komplette Produktionsumstellung von Verbrenner auf E-Autos vor. "Die Zukunft des Autos ist elektrisch", sagte Källenius zu "Bild am Sonntag". "Darauf haben wir unseren strategischen Kurs bei Mercedes-Benz ausgerichtet: Bis Ende des Jahrzehnts wollen wir bereit sein, in unserem Marktsegment vollständig auf Elektro umzustellen, wo immer die Marktbedingungen es zulassen. Das wird kein Selbstläufer, sondern bedeutet einen gigantischen industriellen Umbau."
Laut VW-Chef Blume setze man auch im Volkswagen-Konzern voll auf Elektromobilität: "Bis 2030 werden wir unseren rein elektrischen Anteil an den Auslieferungen in Europa auf rund 60 Prozent steigern. Bei Porsche sollen es im Jahr 2030 weltweit sogar mehr als 80 Prozent sein."
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