Braunschweig. „Die AWO lebt von starken Frauen“, sagt AWO-Vorstandsvorsitzender Rifat Fersahoglu-Weber anlässlich des 100-jährigen Bestehens der AWO, das in diesem Jahr mit zahlreichen Aktivitäten gefeiert wird. Das berichtet die AWO in einer Pressemitteilung.
Eine der starken Frauen sei die Gründerin des Verbandes, Marie Juchacz. Nach ihr werde in Kürze der AWO-Kampus am Peterskamp in Querum benannt. Die offizielle Anschrift der AWO-Bezirksgeschäftsstelle und weiterer AWO-Einrichtungen auf dem Gelände heiße dann Marie-Juchacz-Platz. „Das Anliegen von Marie Juchacz war es, Menschen in die Lage zu versetzen, sich selbst zu helfen und ein anständiges Leben zu führen, statt von den Almosen einer Armenfürsorge abhängig zu sein“, erläutert Fersahoglu-Weber. AWO-Präsidiumsvorsitzende Gabriele Siebert-Paul ergänzt: „Marie Juchacz war Sozialdemokratin und Frauenrechtlerin, sie hat dafür gekämpft, dass Frauen gewählt werden durften. Sie war die erste Frau, die vor einem deutschen Parlament gesprochen hat.“
Mitarbeiter entlasten und Teilhabe ermöglichen
Die AWO im Braunschweiger Land sei heute einer der größten Anbieter sozialer Dienstleistungen der Region, hebt der AWO-Vorstandsvorsitzende hervor. „Und wir gelten bundesweit als einer der fortschrittlichsten und innovativsten AWO-Verbände.“ Die gesellschaftlichen Herausforderungen benötigten neue Lösungen, daher setze der AWO-Bezirksverband Braunschweig auch auf Digitalisierung. „Wir befinden uns in einem Transformationsprozess, in unseren Heimen findet Digitalisierung bereits statt. Aber nicht, um Betreuungspersonal zu ersetzen, sondern um Mitarbeiter zu entlasten und um mehr Teilhabe zu ermöglichen.“
Besonders angetan ist Rifat Fersahoglu-Weber von einem Prototypen eines Roboters mit dem Namen Pepper, der sich derzeit in einer Testphase befindet, in AWO-Heimen aber noch nicht eingesetzt wird. „Wenn Sie sich mit dem unterhalten, vergessen Sie nach einer Weile, dass das kein Mensch ist. Mit seinen großen Kulleraugen ist er wirklich niedlich!“ Auch im Kita-Bereich setze man bereits Computerprogramme ein, um Kinder für Technik zu begeistern oder Kinder mit Migrationshintergrund das Lernen von Sprachen zu erleichtern. Auch betreibe die AWO als bundesweit einer von zwei Wohlfahrtsverbänden ein Innovationslabor, in dem AWO-Mitarbeiter ihre Ideen zu sozialen Innovationen weiterentwickeln können. „Es gibt einen Wandel in der Arbeitswelt, und da sind wir mittendrin“, fasst Fersahoglu-Weber zusammen.
Großes Fest am 22. Juni
AWO-Verbandssekretär und Jubiläumsbeauftragter Falk Hensel stellt einige der zahlreichen Veranstaltungen vor, die für das Jubiläumsjahr geplant sind. So wird eine Ausstellung über die Geschichte der AWO an verschiedenen Standorten in der Region gezeigt, es wird zwischen Harz und Heide zahlreiche Feiern und diverse Fachveranstaltungen geben. „Höhepunkt wird der Tag der AWO am Samstag, 22. Juni, vor dem Braunschweiger Schloss sein. Dort werden wir mit den Braunschweigerinnen und Braunschweigern und Besuchern aus der Region von 10 bis 23 Uhr ein großes Fest feiern mit zahlreichen Angeboten für Kinder und Erwachsene und einem attraktiven Bühnenprogramm. Zum Abschluss werden am Abend Sweety Glitter and the Sweethearts die AWO-Bühne rocken.“
Jetzt stehe allerdings erst einmal die feierliche Straßenbenennung mit Schildenthüllung durch den Braunschweiger Oberbürgermeister Ulrich Markurth und anschließendem Empfang der Stadt Braunschweig in der Dornse an.
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