Frankfurt/Main. Die Finanzaufsicht Bafin fordert von jungen Finanztechnologiefirmen mehr Engagement beim Unterbinden von unlauteren Geschäften. "Einige Fintechs und Neobanken müssen den Kampf gegen kriminelle Geschäfte intensivieren", sagte Exekutivdirektorin Birgit Rodolphe dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe).
"Sie haben entsprechend ihrem Geschäftsmodell in kurzer Zeit viele neue Kunden gewonnen, ihre Prozesse und Kontrollsysteme konnten mit dem schnellen Wachstum aber oft nicht Schritt halten." Oft hätten Neobanken deshalb in mehreren Bereichen Mängel, sagte Rodolphe. Das sei neben dem starken Wachstum vermutlich auch auf fehlendes Problembewusstsein zurückzuführen. "Manche Firmengründer müssen erst ein Verständnis dafür entwickeln, dass funktionierende Kontrollsysteme essenziell sind."
Zudem seien viele Fintechs bestrebt, die Kosten niedrig zu halten. "Aber bei der Installation der notwendigen Prozesse und dem Aufbau von Ressourcen und Kontrollsystemen, die zweifellos viel Geld kosten, sollte niemand sparen." Der Smartphonebank N26 und dem Zahlungsdienstleister Unzer hatte die Bafin zuletzt Sonderbeauftragte ins Haus geschickt und deren Neugeschäft eingeschränkt. Zahlungsdienstleister schaue sich die Bafin nach dem Wirecard-Skandal und angesichts der gestiegenen Bedeutung der Branche "aktuell gründlich an", sagte Rodolphe.
Die Managerin war im November 2021 von der Commerzbank zur Bafin gewechselt und ist dort unter anderem für Geldwäscheprävention zuständig.
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