Braunschweig. Die Baumfällungen in Querum hatte in den vergangenen Wochen Wellen geschlagen (BraunschweigHeute.de berichtete). Die Grünen haben mit einer Anfrage das Thema nun noch einmal in die Ratssitzung eingebracht.
Holger Herlitschke trug dabei folgende Fragen vor: "Wie bewertet die Stadtverwaltung die angekündigten Eingriffe in das LSG Querumer Forst aus fachlicher und rechtlicher Sicht? Welche Möglichkeiten hat die Stadt Braunschweig, solche Maßnahmen zu verhindern oder zu begrenzen, auch wenn diese keiner behördlichen Genehmigung bedürfen? An welchen Stellen im Stadtgebiet besteht – neben dem Querumer Forst - die Gefahr, dass Straßenbäume und Alleen einem übertriebenen Verständnis der Verkehrssicherungspflicht zum Opfer fallen?"
Stadtbaurat Heinz Leuer übernahm die Beantwortung durch die Verwaltung: "Der aktuelle Sachstand bezüglich der Arbeiten entlang der Straßen im Querumer Wald stellt sich wie folgt dar: Die Maßnahme setzt sich zusammen aus der Entnahme von Gefahrenbäumen (zirka 20 Prozent) einerseits und Entnahmen zur Pflege/Entwicklung der verbleibenden Bäume andererseits. Der Umfang der Entnahmen erreicht nach aktueller Einschätzung zirka ein Viertel des Bestandes innerhalb der straßenbegleitenden, beidseitigen Streifen. [...] Im Herbst 2015 werden noch auf einer kurzen Strecke auf der Nordseite der Straße Peterskamp Bäume entnommen, nachdem die Eigentumsgrenzen noch einmal überprüft worden sind. Danach sind seitens der SBK bis zu den nächsten, turnusmäßigen Erntehieben (in zirka acht bis zehn Jahren) keine weiteren, umfassenderen Maßnahmen an den Straßen geplant". Die Maßnahme wäre so rechtlich zulässig und bedürfe auch keiner Genehmigung. Die Einflussmöglichkeiten der Verwaltung würden sich deshalb auf die Ansprache und Aufklärung des Eigentümers über die naturschutzfachlichen Alternativen beschränken. Zur dritten Frage sagte er: "Konkrete, weitere Pläne sind derzeit nicht bekannt."
"Zustand der tragbar ist"
Heinz Leuer ergänzte, man habe in Gesprächen erreicht, dass die ursprünglich geplante Maßnahme den Wald auf bis zu zwanzig Meter zurückzunehmen, vermieden werden konnte. So habe man seiner Meinung nach einen Zustand erreicht, der tragbar ist. Er gab aber auch zu bedenken, dass die Interessen der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und anderer Vertreter sicher nicht ganz deckungsgleich wären. Oberbürgermeister Ulrich Markurth sagte, er habe den Eindruck gewonnen, dass solche Dinge im Vorfeld mit der Stadt Braunschweig und mit ihm besser abgestimmt werden sollen. Es wäre wenig überraschd, dass dieses Thema auch politisch Wellen geschlagen hätte. Für die Zukunft sagte er zu, den Austausch mit der SPK weiter verbessern zu wollen.
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