Straubing. Nach dem Ausbruch von vier Straftätern aus dem Bezirkskrankenhaus Straubing kommen immer weitere Details ans Licht.
Die Insassen sollen einen Klinik-Mitarbeiter am Samstagabend unter anderem mit Spiegelscherben bedroht, ihn als Geisel genommen und gezwungen haben, die Sicherheitstüren der forensischen Klinik zu öffnen, schreiben die Zeitungen der Mediengruppe Bayern in ihren Mittwochausgaben.
"Es handelte sich um einen Kunststoffhandspiegel, der einem Patienten ausgehändigt wurde, um sich zu rasieren", erklärte der Ärztliche Direktor und Leiter des Maßregelvollzugs des Bezirkskrankenhauses, Joachim Nitschke. "Dieser wird persönlich ausgegeben und wird nach der Rasur wieder an das Pflegepersonal zurückgegeben." Ob sich der genaue Ablauf wie vorgeschrieben darstellte, ist dabei nicht bekannt.
Der Klinik-Mitarbeiter habe sich in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, schilderte der Bezirk Niederbayern als Träger des Krankenhauses die Szenen vom Samstag. Die Männer hätten gedroht, ihn zu töten, falls er ihnen die Pforte des gesicherten Klinikbereichs nicht öffnen würde. Seither sind die Straftäter, die wegen Diebstahls- und Betäubungsmitteldelikten sowie Körperverletzung im Drogenmilieu verurteilt wurden und zum Entzug in Straubing waren, auf der Flucht. Von ihnen gibt es nach wie vor keine Spur.
Die Fahndung laufe weiter, sagte die Sprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern, Katharina Reiner. Es seien weitere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die geprüft würden. Die vier Patienten würden wegen der Art und Weise ihrer Flucht und der damit verbundenen Gruppendynamik als gefährlich eingestuft, heißt es vom Bezirk. Allerdings gehen Ärzte und Sicherheitskräfte nicht davon aus, dass sie "ohne konkreten Anlass" jemanden verletzen würden.
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