Berlin. Die palästinensische Terrororganisation Hamas hat offenbar im Januar 2006 um ein Treffen mit der damaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel gebeten. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf mehrere Quellen. Demnach erreichte die Anfrage Merkel während ihres Antrittsbesuchs in Jerusalem.
Wenige Tage zuvor hatte die Hamas die Wahl zum palästinensischen Nationalrat gewonnen. Dem Bericht zufolge zögerte Merkel. Die Terrororganisation stand auf der Sanktionsliste der EU, ihre Konten waren eingefroren und die Kanzlerin glaubte wohl, die Hamas wolle sie instrumentalisieren, gegen Israel und auch gegen die Palästinensische Autonomiebehörde.
Andererseits wollte die Deutsche das Anliegen auch nicht einfach ablehnen, schließlich war die Hamas Wahlsieger, heißt es weiter. Merkel ließ daher ausrichten, dass die Hamas das Existenzrecht Israels anerkennen oder sich zumindest deutlich in diese Richtung bewegen müsse.
Das Gespräch mit der Hamas kam nicht zustande, eine weitere Anfrage erreichte Merkel während ihrer Kanzlerschaft nicht mehr. Einem vertraulichen US-Dokument aus dem Wikileaks-Bestand zufolge war Merkel dagegen gewesen, die Islamisten überhaupt zu der Wahl 2006 zuzulassen.
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