Bericht: Nord-Stream-Anschlag war umfassender als bisher bekannt

Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im September 2022 war umfassender als bisher angenommen.

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Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2 (Archiv)
Castoro 10 beim Bau von Nord Stream 2 (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines im September 2022 war umfassender als bisher angenommen. Wie die "Welt" berichtet, sollen die Saboteure auf den insgesamt vier Röhren der Verbindungen von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 mindestens sechs Sprengsätze platziert haben. In den Medien war zunächst nur von vier Sprengsätzen die Rede gewesen.


Die Existenz der bisher nicht bekannten Schadensstellen an den Röhren ergibt sich laut Zeitung aus einer Sonaraufnahme sowie aus bisher unveröffentlichten Dokumenten aus einem Rechtsstreit zwischen der Nord Stream AG und dem Versicherer der Pipelines.

In den Dokumenten wird dem Bericht der "Welt" zufolge neben den bereits bekannten Explosionsorten eine als "Delle" bezeichnete bisher unbekannte Schadensstelle aufgeführt. Sie befindet sich den Angaben zufolge am B-Strang von Nord Stream 1 auf der gleichen Höhe wie ein bereits bekannter Schaden am A-Strange. Eine Anfrage dazu habe die Nord Stream AG unbeantwortet gelassen, schreibt die "Welt". Auch der deutsche Generalbundesanwalt wollte sich demnach mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen auf Anfrage nicht äußern.

Der zweite bislang unbekannte Schaden betrifft die weitgehend parallel zu Nord Stream 1 verlaufende Nord-Stream-2-Verbindung. Bekannt waren bislang nur zwei Explosionsstellen am A-Strang der Pipeline. Eine Sonaraufnahme des schwedischen Ingenieurs Erik Andersson zeige im südlichen Bereich des B-Stranges nun erstmals Abplatzung der Beton-Ummantelung der Röhre, die vermutlich durch einen - möglicherweise fehlerhaft angebrachten - Sprengsatz verursacht worden sei, berichtet die "Welt".

Weil diese Explosionsstelle zunächst unbekannt war und der B-Strang von Nord Stream 2 bis heute intakt ist, waren Vermutungen laut geworden, das Sabotagekommando habe die B-Röhre womöglich absichtlich nicht attackiert, um eine schnelle Wiederinbetriebnahme zu ermöglichen. Die nun vorliegende Sonaraufnahme nährt dagegen die Vermutung, dass die Saboteure auch die B-Röhre zerstören wollten - auch wenn sie damit scheiterten.


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