Berlin. Lametta legte im Januar 1986 einen Block des DDR-Braunkohlekraftwerks Jänschwalde lahm. Das geht aus Stasi-Akten des Bundesarchivs hervor, aus denen die "Bild" (Dienstagausgabe) zitiert.
Am. 07. Januar 1986 fiel laut der Akten von 13.20 Uhr bis 16.04 Uhr der Block A 10 mit 500 Megawatt Leistung aus. "Verursacht wurde das durch einen Erdschluss, zu dem es gekommen war, weil Weihnachtsbaumlametta auf die Sammelschiene des Blockeigenbedarfstrafos geriet", heißt es in dem Stasi-Bericht.
Die kuriose Erklärung laut Zeitung: In einem Werkstattgebäude des Kraftwerks hatte ein Mitarbeiter einen Weihnachtsbaum, der offenbar reichlich mit Lametta behangen war, durch ein Fenster nach draußen entsorgt. Durch den Fensterwurf des Christbaums löste sich Lametta von den Nadeln und geriet "mittels Windeinfluss etwa 35 Meter weiter" auf eine Sammelschiene und löste einen Kurzschluss aus, der den Kraftwerksblock lahmlegte und laut Akten zu einer "komplizierten Versorgungssituation mit Elektroenergie" führte.
Daniela Münkel, Leiterin der Forschungsabteilung im Stasi-Unterlagen-Archiv, sagte der "Bild" dazu: "Ein Ausfall eines Kraftwerkes durch Lametta erscheint auf den ersten Blick als ein Witz. Da es sich um die Energieversorgung handelte, hatte es aber für die DDR eine hohe sicherheitspolitische Bedeutung. So verfasste die Bezirksverwaltung Cottbus der Staatssicherheit umgehend einen ausführlichen Bericht über das `Lametta-Gate` und leitete ihn nach Berlin zur für Wirtschaft zuständigen Hauptabteilung XVIII und zur Zentralen Auswertungs- und Informationsgruppe der Stasi weiter."
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