Berlin: Behörden hatten Sprengstoff-Verdächtigen 2015 abgeschoben

Im Fall des Sprengstoff-Fundes am S-Bahnhof Berlin-Neukölln wurde einer der beiden Tatverdächtigen bereits vor neun Jahren abgeschoben.

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Polnische Grenze (Archiv)
Polnische Grenze (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Berlin. Im Fall des Sprengstoff-Fundes am S-Bahnhof Berlin-Neukölln wurde einer der beiden Tatverdächtigen bereits vor neun Jahren abgeschoben. Das geht aus internen Papieren hervor, über die der "Spiegel" berichtet.


Demnach reiste der Pole Ende 2013 ein und meldete sich im niedersächsischen Lingen an. Im April 2015 wiesen die Behörden ihn aus - offenbar, weil er Straftaten begangen haben soll; er durfte drei Jahre lang nicht wieder einreisen. In Polen wird gegen den Tatverdächtigen seit 2022 wegen Einbruchdiebstahl und Hehlerei öffentlich gefahndet.

Am 30. Oktober soll der Beschuldigte bei einer Kontrolle in Neukölln geflüchtet sein, zusammen mit einem mutmaßlichen Komplizen aus Moldau, berichtet das Nachrichtenmagazin. Bundespolizisten entdeckten demnach in einem zurückgelassenen Beutel rund ein halbes Kilo des hochexplosiven Sprengstoffs TATP. Dabei entgingen die Beamten und Fahrgäste am Gleis wohl nur knapp einer Katastrophe: Laut eines Berichts der "Bild" hielten die Beamten die Substanz zunächst für Betäubungsmittel. Erst später entdeckten Entschärfer einen selbst gebauten Zünder in dem Beutel, Spezialisten sprengten den Stoff in einem Park.

Als Extremisten sind die Verdächtigten bislang nicht bekannt. Nach ihnen wird international gefahndet, die Staatsanwaltschaft ermittelt.


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