Berlin. In den Staatlichen Museen zu Berlin (SMB) sollen die Toiletten künftig geschlechtsneutral gestaltet werden. Das geht aus internen Unterlagen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) hervor, über die der "Spiegel" berichtet.
Als "Pilotprojekt, mit dem ein neuer Standard für künftige SMB-Projekte gesetzt werden soll", dient das Pergamonmuseum, das derzeit saniert wird. Ziel ist demnach, die "binäre Aufteilung in Damen- und Herren-WCs aufzubrechen und Toiletten so einzurichten, dass sie für Menschen aller Geschlechter offen stehen". Es handle sich "um die Umsetzung eines gesellschaftlichen Auftrags". Man rechne außerdem damit, dass Unisex-WCs mittelfristig Vorschrift werden.
Bei jedem künftigen Bauprojekt der Staatlichen Museen zu Berlin werde man prüfen, wie sich geschlechtsneutrale Toiletten umsetzen lassen. Die 52 Toiletten im Pergamonmuseum sollen im zweiten Bauabschnitt in einem der Eingangsbereiche entstehen. Wegen der neuen Anforderungen belaufen sich laut den Unterlagen die Zusatzkosten auf 2,2 Millionen Euro. Das Museum ist wegen der im Jahr 2013 begonnenen Sanierung derzeit geschlossen, es soll 2037 wieder vollständig öffnen. Wie der "Spiegel" im Dezember berichtet hatte, könnte es aber bis 2043 dauern.
Die Kosten für die Sanierung wurden zunächst auf 385 Millionen Euro veranschlagt, die jüngste Schätzung liegt bei bis zu 1,5 Milliarden Euro. Hinzu kommen mindestens 121 Millionen Euro, etwa für Ausstellungsgestaltung und Restaurierung von Kunstwerken. Die Staatlichen Museen zu Berlin sind Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Zu ihnen gehören unter anderem alle Museen auf der Museumsinsel und die Neue Nationalgalerie.
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