Bertrandt setzt den Rotstift an - Rund 200 Stellen bei Autozulieferer in Gefahr

Grund sei der allgemeine Umbruch in der Automobilindustrie. Die Corona-Pandemie habe diese Situation nur verschärft.

Die Bertrandt-Niederlassung in Tappenbeck mit seinem Betriebsstätten in Nordsteimke und Triangel ist hauptsächlich im Bereich der Entwicklung von Fahrzeugteilen tätig. Symbolbild.
Die Bertrandt-Niederlassung in Tappenbeck mit seinem Betriebsstätten in Nordsteimke und Triangel ist hauptsächlich im Bereich der Entwicklung von Fahrzeugteilen tätig. Symbolbild. | Foto: pixabay

Gifhorn/Wolfsburg. Der Automobilzulieferer Bertrandt will an seinem Standort in Tappenbeck im Landkreis Gifhorn rund 200 Stellen streichen. Entsprechende Pläne bestätigte das Unternehmen auf Anfrage von regionalHeute.de. Die Pläne entsprechen einer Reduktion von rund 10 Prozent bei über 2.000 Beschäftigten am Standort. Man sei bemüht, sozialverträgliche Lösungen zu finden.


An den Standorten Köln und Rüsselsheim habe das Unternehmen bereits in den vergangenen Monaten von Mitarbeitenden trennen müssen. Grund für diese Entwicklung, die nun auch in Tappenbeck Einzug erhält, sei ein Umbruch in der Autoindustrie als Ganzes: "So werden zum Beispiel auch Forschungs- und Entwicklungsbudgets der OEM (Automobilhersteller) zunehmend von den klassischen Bereichen auf neue Technologien verlagert", erklärt Bertrandt. Der Veränderungsdruck auf die Zulieferer sei hier sehr hoch. "Die Corona-Krise hat diese Entwicklung verschärft und sorgt gleichzeitig für eine neue Dynamik und Volatilität", schildert das Unternehmen weiter und fügt hinzu: "Wir sehen uns inzwischen in einzelnen Leistungsfeldern einer nachhaltigen Reduzierung von Projektumfängen gegenüber."

Grundsätzlich ist es Bertrandt wichtig, sozialverträgliche Lösungen zu finden. "Zu diesen Lösungen gehört auch, dass Kolleginnen und Kollegen und Kollegen zeitweilig in anderen Bereichen eingesetzt werden, oder auch dauerhaft neue Aufgaben im Unternehmen übernehmen", erklärt das Unternehmen. Vor dem Hintergrund der dynamischen Entwicklungen validiere man die Situation fortlaufend, um letztendlich so wenig wie möglich Stellen tatsächlich abbauen zu müssen.