Braunschweig. "Besser hören" - Unter diesem Titel stehen im Rahmen einer öffentlichen Informationsveranstaltung, am Donnerstag, 25. September 2014, im AOK-Servicezentrum Braunschweig, Am Fallersleber Tore 3-4, stehen Experten in der Zeit von 10 bis 18 Uhr für wichtige Fragen zur Verfügung. Ein zartes Flüstern, ein liebes Wort, interessante Gespräche mit Freunden – der Hörsinn ermöglicht uns, Sprache wahrzunehmen und ist somit wichtig für die Kommunikation und Interaktion mit anderen Menschen. Er hilft uns aber auch bei der Orientierung, um zum Beispiel Umgebungsgeräusche wie Verkehrslärm einzuordnen.
Unser Gehör begleitet uns bereits vor unserer Geburt: Als erstes menschliches Sinnesorgan bildet es sich bereits im 4. Schwangerschaftsmonat aus und versorgt uns mit Höreindrücken. Auch nach unserer Geburt hat das Ohr viel zu tun: Es ist das einzige Organ, das niemals schläft und 365 Tage im Jahr, 24 Stunden täglich arbeitet.
Wer häufig nachfragen muss, bei Familienfesten oder im Restaurant Gesprächen schlecht folgen kann, den Fernseher auf hohe Lautstärke eingestellt hat und selbst laut spricht, hört meist nicht mehr gut. Schwerhörigkeit kommt bei älteren Menschen häufig vor: Etwa ein Drittel der über 65-Jährigen leidet darunter und bereits die Hälfte der über 75-Jährigen.
Was genau Schwerhörigkeit im Alter hervorruft, ist noch unklar. Wissenschaftler vermuten, dass Alterungsprozesse das Innenohr schädigen. Als Risikofaktor gilt vor allem Lärmbelastung, aber auch Rauchen, Bluthochdruck, hohe Blutfettwerte und Diabetes mellitus werden diskutiert. Wichtig ist es daher, das Gehör vor Lärm zu schützen. Bereits ein Lärmpegel von 85 Dezibel kann Hörschäden hervorrufen, wenn man dieser Lautstärke dauerhaft ausgesetzt ist. Zum Vergleich: Ein normales Gespräch ist etwa 60 Dezibel laut, ein Lastwagen in fünf Metern Entfernung 90 Dezibel, in Clubs werden etwa 110 Dezibel erreicht.
Wer am Arbeitsplatz viel Lärm ausgesetzt ist oder häufig in Clubs oder zu Konzerten geht, sollte daher Gehörschutz tragen und dem Gehör hinterher Ruhepausen gönnen.
Für die meisten Menschen ist ihr Gehör selbstverständlich, man lernt es erst dann zu schätzen, wenn es nachlässt. Wenn eine Hörminderung eintritt, ist man plötzlich mit vielen Fragen konfrontiert. Worauf sollte man achten, wenn man vom HNO-Artzt eine Hörgeräte-Verordung erhalten hat? Welche Versorgungsmöglichkeiten gibt es?
Experten stehen Rede und Antwort
Hörgeräte-Akustiker, Hersteller von Hörgeräten und Implantaten, informieren Betroffene, Angehörige und Interessierte. Der Deutsche Schwerhörigen-Bund stellt sich als Ansprechpartner und Wegweiser vor, z.B. auch für Betroffene mit Tinnitus, die dann auch Informationen zu den neuesten Möglichkeiten, Ohrgeräusche zu mindern, erhalten.
Alle Besucher können ihr Gehör kostenlos in einem Hörmobil von Fachleuten testen lassen.
Vortragsprogramm
Um 15 Uhr hält Rolf Erdmann, 1.Vorsitzender des Deutschen-Schwerhörigen-Bundes Landesverband Niedersachsen, einen Vortrag zum Thema „Inklusion für Schwerhörige und ertaubte Menschen“.
Im Anschluss daran, um 16 Uhr, referiert Prof. Dr. med. Andreas Gerstner, Klinikum Braunschweig, über die „Operative Therapie von Hörstörungen“.
Beide Vorträge sind öffentlich und kostenfrei.
Um Anmeldung wird gebeten, bei „hören + sehen“, Steffi von Siegroth, unter der Telefonnummer (0531) 250 40 08.
"Besser hören": Kostenlose Hörtests und Vorträge
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