Sorge vor großem Krieg: Schnelle Lösung für Schutz der Bevölkerung gesucht

Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kündigt den raschen Ausbau von Schutzräumen in Deutschland an.

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Deutschland. Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) kündigt den raschen Ausbau von Schutzräumen in Deutschland an. "Neue Bunkeranlagen mit einem sehr hohen Schutzanspruch kosten viel Geld und Zeit", sagte Ralph Tiesler der "Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgaben). "Wir benötigen eine schnellere Lösung. Daher wollen wir Tunnel, U-Bahnhöfe, Tiefgaragen und Keller öffentlicher Gebäude zu Schutzräumen ertüchtigen. Wir werden so schnell eine Million Schutzplätze schaffen."



Die Pläne der Bevölkerungsschützer sehen vor, dass Menschen in diesen öffentlichen Räumen notfalls auch über Nacht bleiben können. Es soll Nahrung, Toiletten, vielleicht auch Feldbetten geben. "Wichtig ist, dass die Menschen schnell erfahren, wo sie Schutz finden", sagte Tiesler weiter. Darauf sollten künftig Apps und Schilder hinweisen. "Im Sommer werden wir ein Schutzraumkonzept vorstellen", kündigte der BBK-Präsident an.

Risiko eines großen Angriffskriegs


Hintergrund der Pläne sind die wachsenden Sorgen, Russland könne in einigen Jahren Nato-Gebiet angreifen. "Lange war in Deutschland der Glaube weit verbreitet, dass Krieg kein Szenario ist, auf das wir uns vorbereiten müssen", sagte Tiesler. "Das hat sich geändert. Uns treibt das Risiko eines großen Angriffskriegs in Europa um."

Der BBK-Präsident rechnet angesichts des geplanten Ausbaus und weiterer Pläne wie der Modernisierung des Alarmsystems mit Milliardenkosten "Die Aufgaben im Zivilschutz sind enorm", stellte Tiesler klar. "Wir brauchen in den nächsten vier Jahren mindestens zehn Milliarden Euro. In der nächsten Dekade liegt der Bedarf sogar bei mindestens 30 Milliarden Euro."

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