Wiesbaden. Laut einer Statistik des Bundeskriminalamts ist die Zahl der Angriffe gegen Polizeibeamte im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Die Zahl der Fälle habe um 689 auf 39.649 zugelegt, teilte das BKA am Donnerstag mit.
Dies ist demnach eine Zunahme um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Etwas deutlicher sei zudem die Anzahl der in diesem Zusammenhang als "Opfer" registrierten Polizisten gestiegen, so das BKA weiter. Hier gab es einen Anstieg um 3.795 auf 88.626 "Opfer" (+4,5 Prozent). Das Bundeskriminalamt sprach in beiden Bereichen von "neuen Höchstwerten".
Seit 2012 sei die Anzahl der Gewalttaten gegen Polizisten um insgesamt 22,5 Prozent, die Anzahl der als "Opfer" registrierten Polizeibeamten um 48,4 Prozent gestiegen. Am häufigsten wurden laut BKA im Jahr 2021 "Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte" registriert (48,0 Prozent aller Fälle) - dabei wurden 46.410 Polizisten als "Opfer" erfasst, fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (2020: 44.213). Bei der Anzahl der Tötungsdelikte verzeichnet die Statistik einen Rückgang auf 30 registrierte Fälle (2020: 63) und weist 55 (2020: 114) Polizisten als "Opfer" selbiger aus. Alle Mord- und Totschlagsdelikte blieben im "Versuchsstadium".
Der Großteil der ermittelten Tatverdächtigen ist männlich (84,2 Prozent). 23.953 Tatverdächtige hatten eine deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von 70,6 Prozent entspricht. Die Anzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen habe sich gegenüber 2020 um drei Prozent auf 9.949 verringert, so das BKA. Mehr als zwei Drittel der Verdächtigen war laut Statistik über 25 Jahre alt. Die Verdächtigen handelten in der Regel alleine.
Viele der Tatverdächtigen waren "polizeilich bekannt" (75,6 Prozent). Fast jeder zweite stand den Beamten zufolge unter Alkoholeinfluss.
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