Blau-Grüne-Infrastruktur: Neues Projekt für Regionalentwicklung

Der Regionalverband hat auf dem Rittergut Lucklum erste Ergebnisse vorgestellt.

Der Regionalverband hat erste Ergebnisse der Blau-Grünen-Infrastruktur vorgestellt.
Der Regionalverband hat erste Ergebnisse der Blau-Grünen-Infrastruktur vorgestellt. | Foto: Regionalverbands Großraum Braunschweig

Region. Mit dem Projekt „Blau-Grüne-Infrastruktur“ findet ein wegweisendes Thema seinen Platz in der Regionalentwicklung des Regionalverbands Großraum Braunschweig.



Blau gleich Wasser, grün gleich Natur - die Menschen einer Region leben in einem System aus Wasseradern, Auen, Grünflächen, Wäldern und Gewässern, das nachhaltig ihre Lebensqualität bestimmt. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels hat diese Infrastruktur zunehmend wichtige Funktionen, um Städte und Landschaften lebenswert und nutzbar zu halten. Dies teilt der Regionalverband in einer Pressemitteilung mit.

Naturnahe und ökologische Entwicklung


Die Idee einer Blau-Grün-Infrastruktur steht den bekannten Infrastrukturen von Straßen, Versorgung oder Wirtschaft in ihrer Bedeutung in nichts nach und erhebt einen gleichwertigen Anspruch diesen gegenüber. Denn ohne sie, fehlen einer Region die entscheidenden Elemente für eine naturnahe und ökologisch gesunde Entwicklung.

Das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) „Regionale Grüne Infrastruktur in Stadtregionen“ ist ein vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördertes Projekt. Der Regionalverband arbeitet dabei eng mit der Hochschule Osnabrück zusammen. Seit über einem Jahr läuft die Vorstudie: Erste Ergebnisse hat der Verband Vertretern der Politik bei einem Walk & Talk auf dem Rittergut Lucklum vorgestellt.

Die Region Großraum Braunschweig setzt sich aus sechs Landschaften mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften und Herausforderungen zusammen. Außerdem wurde der Projekttitel durch die Blaue Infrastruktur erweitert, denn das Wassersystem der Region ist das entscheidende Bindeglied zwischen den Landschaften. Daher werden geeignete Projektideen ermittelt, die die Vernetzung von diesen Landschaften stärken, regionale Bedeutsamkeit haben und den Umweltschutz und die Naherholung berücksichtigen. Projektinhalte sind beispielsweise Wiedervernässung von Mooren, wassersensible Stadtentwicklung oder Wasserrückhalt in Wäldern.

Es geht um den Klimawandel


Anna Weyde, Erste Verbandsrätin fasst die Bedeutung und Aufgabe dieses Projektes für den Regionalverband zusammen: „Regionalplanung, Stadtplanung, Landwirtschaft, Naturschutz, Wassermanagement und viele weitere Bereiche müssen künftig gemeinsame Überlegungen anstellen, um den Herausforderungen, die durch den Klimawandel an uns gestellt werden, gerecht zu werden. Wir möchten in den Verwaltungen, den Institutionen und letztlich auch in der Bevölkerung die Wahrnehmung für das Thema BGI schärfen – möglich kann dies nur durch Kooperation, Vernetzung und gemeinsame Anstrengungen und Projekte werden.“

Prof. Hubertus von Dressler, Hochschule Osnabrück ergänzt: „Maßnahmen, die notwendig sind um Herausforderungen wie der Klimakrise oder der Biodiversitätskrise zu begegnen, führen aktuell zunehmend zu Flächenkonkurrenzen. Zur Bewältigung dieser Konkurrenzen müssen die verschiedenen Ansprüche gemeinschaftlich diskutiert und neue Lösungswege gefunden werden, die an die natürlichen und kulturellen Voraussetzungen der Region angepasst sind. Die hier im Großraum Braunschweig erforschten Erkenntnisse werden auch für andere Regionen nutzbar sein und so insgesamt den Prozess in Deutschland vorantreiben.“


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