Weine und Feinkost aus Portugal und Spanien.[/image] Im Herzen Wolfenbüttels gibt es eine »Agentur für Direktimporte. Wein und Feinkost aus Spanien und Portugal«. Kulinarisch38 hat sich das angeschaut. Am Krambuden 17 scheint immer die Sonne. Was in den Regalen vom »Bom Dia« steht, das hat ordentlich Licht getankt. Spanische und portugiesische »sol«. Und die gibt es dort reichlich. Hinter der Ladentheke begrüßt Stephan seine Kunden herzlich – nur selten wohl mit »Bom Dia«. Das ist portugiesisch und bedeutet »Guten Tag«. Das Konzept dieses ungewöhnlichen Ladens im Herzen Wolfenbüttels, wo traditionell die Krämer ihre Stände aufbauten: Wein und Feinkost von der iberischen Halbinsel. Stephan hat sich nicht sein ganzes Leben mit solchen Leckereien beschäftigt. In früheren Zeiten war er Drucker in einem Braunschweiger Betrieb. Wie überall in der Wirtschaft, wo mit den harten Bandagen der Wettbewerbsfähigkeit geboxt wird, erlebte er, wie die Tarifverträge allmählich ausgehebelt wurden. Inzwischen wandeln bekanntlich immer mehr Firmen reguläre Arbeitsverhältnisse auf eine Leihbasis um. Die Entwicklung mochte er geahnt haben und wehrte sich. Die Folge: Kündigung. Die war unrechtmäßig. Auf Prozesswege erstritt er einen Vergleich.
Der Neuanfang in der Selbstständigkeit
Und doch war dann nichts mehr so, wie es war. Wir sitzen auf hohen Barstühlen, inmitten von mediterranen Köstlichkeiten. Das Regal auf der gegenüberliegenden Seite ist gefüllt mit Weinen und Spirituosen. Am Boden stehen Kartons wie eingepackte Geschenke. Hinter uns eine Kühltheke mit Schinken und Käse. Davor: Oliven, Pasten, Marmeladen etc. Ein kulinarischer Ort zum Stöbern. Wenn Stephan seine Geschichte erzählt, wirkt er keineswegs verbittert. Die südliche Lebensfreude, die ihn in seinem Geschäft umgibt, überwiegt. Er suchte einen Neuanfang und fand ihn. Der passionierte Weintrinker machte sein Hobby zum Beruf. Der Weg in die Selbstständigkeit war die Lösung der Probleme. Und nun ist er als Botschafter iberischer Esskultur in der Lessingstadt tätig. Man kann im »Bom Dia« einfach auch mal ein Gläschen Wein nach dem Einkauf trinken oder sich bei einem Tappas-Teller stärken.
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Nicht nur guten Wein aus Portugal
Für Interessenten gibt es regelmäßig Weinproben. Dazu werden dann spanische Spezialitäten gereicht. In der zweiten Etage sitzt man gemütlich. Trotzdem wirken die Räume licht und hell. Das »Bom Dia« ist ein Franchiseunternehmen. Die Mutter spanischer und portugiesischer Feinkost ist in Lübeck beheimatet. Von dort hatte Stephan seine Weine früher bezogen. Wenn er über den iberischen Rebensaft erzählt, entspannen sich seine Züge. Die Bandbreite der Produkte sei enorm groß, verrät er: »Von fruchtig, bis kräftig und holzgelagerte Weine gibt es in Portugal und Spanien alles. Und das zu vertretbaren Preisen.« Das Schicksal verschlug ihn mit seiner Lebensgefährtin nach Wolfenbüttel. Nun freue er sich, wenn die Kunden wiederkämen und feststellten, was im Westen des Kontinents Gutes produziert werde. Er selbst entdecke jeden Tag Neues, probiere und koche etwas nach.
Der Einsteiger - Wein
Die meisten Kunden kämen aus der Region, erzählt er. Manche Spanier oder Portugiesen deckten aber auch gelegentlich ihren Bedarf, wenn der Nachschub aus der Heimat stocke. Die Frage, warum man die spanische Salami oder den Serrano Schinken nicht im Supermarkt kaufen solle – da gibt es manchmal ebenfalls spanische Wochen –, beantwortet Stephan gelassen. Man müsse die Produkte einfach probieren und vergleichen. Und dann beantworte sich diese Frage von selbst. Da brauche man gar nicht viel zu reden, versichert er. Für portugiesische Weinanalphabeten wie mich empfiehlt er einen »Bons Ventos«, »Guter Wind«, aus der Region Lissabon. Ein Einsteigerwein – eine Cuvée aus der autochthonen portugiesischen »Touriga Nacional« und der dort verbreiteten »Periquita«-Rebe – und sein Bestseller. Primärfruchtbetont. Er wird nur drei Monate im Holzfass gelagert. Dadurch sei dieser Rote samtig und weich. Er passe zur Pasta ebenso wie zu Oliven auf der Terrasse. Das probiere ich zu Hause natürlich sofort, mit einem Brotsnack vom »Bom Dia« aus. Und bereits beim ersten Schluck ahne ich, warum 80 % der Kunden, die diesen Wein kaufen, wiederkommen. Ein herrliches Stück kultivierter Sonne. Aus dem Krambuden 17. Und beim nächsten Bummel werde ich unbedingt den Tappas-Teller testen. Den großen versteht sich. Dazu trinke ich einen Wein. Stephan wird bestimmt einen guten empfehlen. Bom dia Agentur für Direktimporte Wein und Feinkost aus Spanien und Portugal Krambuden 17 38300 Wolfenbüttel Tel.: 05331 - 50 18 907 Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 9.30 bis 18.30 Uhr; Sa. 9 - 16 Uhr Liefertag: immer montags oder nach Vereinbarung.