Wolfenbüttel. Die Stadtverwaltung hatte eine Ostumgehung für die Stadt Wolfenbüttel eigentlich schon abgelehnt, trotzdem ist sie jetzt wieder im Gespräch. Das Projekt einer zweispurigen Umgehungsstraße, die von Stöckheim östlich an Wolfenbüttel vorbeiführt und hinter Wendessen an die L79 anschließt, taucht nun nämlich im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030 auf. Dort wird die Umgehungsstraße "aufgrund des hohen Nutzen-Kosten-Verhältnisses" sogar als vordringlicher Bedarf eingestuft.
"Um die Stadt Wolfenbüttel möglichst vollständig vom Durchgangsverkehr zu entlasten, ist zusätzlich zur südlichen Umfahrung, die bereits im Bedarfsplan 2004 enthalten ist, eine Ostumfahrung erforderlich", heißt es im Projektinformationssystem zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2030. Vor allem der Neue Weg soll durch die Ostumgehung stark entlastet werden. Nach Angaben des Bundes würde die 9,8 Kilometer lange Umgehungsstraße im Osten Wolfenbüttels rund 34,7 Millionen Euro kosten. Das hohe Nutzen-Kosten-Verhältnis, das das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hier anmerkt, sieht die Stadt Wolfenbüttel allerdings nicht. "Die Stadtverwaltung ist darüber erstaunt, dass das Projekt im Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgeführt ist, da die aufgeführte Ostumgehung Wolfenbüttels seitens der Stadt bereits im Vorfeld abgelehnt wurde", heißt es seitens der Stadtverwaltung gegenüber unserer Online-Tageszeitung. Die Stadt Wolfenbüttel sehe "keinen adäquaten Kosten-Nutzen-Faktor für dieses Projekt", betont Thorsten Raedlein, Sprecher der Stadt.
Stellungnahme möglich
Auch beim Informationsgespräch zum geplanten Baugebiet "Am Södeweg" war die Umgehungsstraße bereits Thema (regionalHeute.de berichtete). So äußerten anwesende Bürger beispielsweise die Sorge, dass durch die neue Straße noch mehr Umwelt zerstört werde. Bürgerinnen und Bürger, sowie Unternehmen, Verbände, Bürgerinitiativen und wissenschaftliche Institutionen können noch bis zum 2. Mai beim BMVI eine Stellungnahme zum Projekt der Umgehungsstraße einreichen. Auch die Stadt Wolfenbüttel erklärte, dass sie im Verlauf des Verfahrens noch eine Stellungnahme abgeben wolle, die zurzeit noch erarbeitet wird. Die Verwaltung des Landkreises erklärte gegenüber unserer Online-Tageszeitung, dass der Landkreis keine eigene Stellungnahme zu der Umgehungsstraße abgeben werde. "Wir werden uns mit der Stadt Wolfenbüttel abstimmen und uns der städtischen Stellungnahme anschließen", erklärte Kornelia Vogt, Pressesprecherin des Landkreises.