Von Sam Harvey
Wenn ich mich manchmal so im Spiegel betrachte, frage ich mich, ob professionelles Schlemmen überhaupt gut für mich ist. Aber wenn mein Kumpel Andreas mich bittet, überlege ich nicht lange. Außerdem ist es doch so, dass der Braunkohl irgendwie auch ein Markenzeichen des Winters ist. Nicht nur bei uns in der Region. Ja und der Bauch kommt ja sowieso vom Bierchen, rede ich mir einfach mal ein…
Bild: Jailhouse Cooking[/image] Zufälligerweise steht das nächste gemeinsame Essen mit meinen Freunden aus der Knobelrunde an. Alle paar Monate, wenn die Knobelkasse gefüllt ist, lassen wir es uns gut gehen. Es wird alles getestet, die griechischen Restaurants der Stadt, Pizza essen waren wir auch schon und es stehen regelmäßig saisonale Gerichte auf dem Programm. Uns zieht es zum gemeinsamen Braunkohlessen in die Schloß Schänke hier in Wolfenbüttel, ein wunderbares Speiselokal im Zentrum von Wolfenbüttel. Im Sommer kann man es sich mit einem frisch gezapften Bier auf der Terrasse gemütlich machen und den Ausblick auf das Wolfenbüttler Schloss genießen. Wir wählen alle dasselbe, den Braunkohl mit Kassler und geräucherter Bregenwurst. Meine Freunde bestellen sich Bratkartoffeln dazu, ich nehme die Salzkartoffeln als Beilage. Das Fazit fällt kurz und knapp aus: absolut weiter zu empfehlen! Die Bregenwurst sowie die Kasslerscheibe sind schön deftig, saftig, einfach lecker. Meine Salzkartoffeln auf den Punkt gekocht und der Braunkohl, ja der ist wirklich grandios. Kräftig und mächtig, genau das richtige zu der Jahreszeit. Ein großes Lob an das Küchenteam um Thomas Pirch, der mir ein paar Tage später steckt, dass dies ein altes Rezept von seiner Mutter sei. Ich finde, er macht es genau richtig und ändert rein gar nichts an der Zubereitung. Satt, richtig satt und zufrieden machen wir uns auf den Weg zum Kneipensport, knobeln. Einen Tag später überlege ich, wann ich nochmal in die Schloß Schänke einkehre, um erneut eine Portion von dem Braunkohl zu essen. Ich denke, das sagt alles.
Braunkohl, die Zweite!
Thorsten Nowak von Jailhouse Cooking kocht für einen guten Zweck. Bild: Jailhouse Cooking[/image] Braunkohl die Zweite! Diesmal schenke ich mir eine ganz besondere Variante von diesem Wintergericht zu meinem Geburtstag. Heute schlendere ich in den Klosterhof. Dort findet am Wochenende ein kleiner Weihnachtsmarkt abseits von dem am Stadtmarkt statt. Hier steht Thorsten Nowak von Jailhouse Cooking an der Platte und bietet zwei Varianten seines mittlerweile berühmten Braunkohlburgers an. Ein Besuch ist längst überfällig. Wir treffen uns regelmäßig, tauschen uns aus. Er war auch schon mehrfach bei mir futtern. Jetzt bin ich mal an der Reihe. Dies ist aber alles andere als ein Pflichtbesuch. Ich sehe es eher als ein »Schlemmen für den guten Zweck« am. Denn was viele nicht wissen: Thorsten steht unentgeltlich dort in seiner Freizeit und verkauft seine Burger für einen guten Zweck. Toll! Guter Zweck, kleiner Plausch mit meinem Kumpel und wie sich herausstellen soll, ein ganz tolles Essen auf dem liebevoll dekorierten Klosterhof. Da macht man doch gerne mit und das alles an meinen Geburtstag. Leider bin ich zeitlich etwas kurz gebunden, also lasse ich mir den Braunkohlburger einpacken. Ein paar Minuten später wird ausgepackt und gegessen. Das Roggenbrötchen ist herzhaft gefüllt mit einer Kasslerscheibe, dem leckerem Braunnkohl, einem Spritzer Senf, der den gewissen Pfiff in das ganze bringt. Besonders gefällt mir die Scheibe von der Bregenwurst, die sich Thorsten extra von dem Metzger seines Vertrauens zubereiten lässt. Es schmeckt wunderbar, jetzt weiß ich warum sich dieser Burger zurecht so rum spricht. Zusammenfassend kann ich sagen, lecker, regional, für einen guten Zweck, eine Bereicherung für Wolfenbüttel. Punkt! Naja, nicht ganz. Ich hoffe das Thorsten seinen leckeren Braunkohlburger auch nächstes Jahr zu Weihnachtszeit anbietet, auch dann werde ich zur Stelle sein.
Inspiration für die eigene Küche
Ein paar Tage sind vergangen, total leckerer Braunkohl in der Schlossschenke und der tolle Braunkohlburger von Thorsten! Na gut ihr beiden, jetzt muss ich mir etwas einfallen lassen. Spontan kommt mir die Idee. Einen Braunkohlauflauf, das wäre doch was. Dann legen wir mal los und das ohne viel Schnick-Schnack, gerne auch für Zuhause zum Nachkochen. So geht’s: Ihr bereitet einen Kartoffelstampf nach eurem Geschmack zu. Ich gebe immer noch rote Zwiebeln und Karotten dazu und zerstampfe anschließend die Masse. Das wird in eine Auflaufform gedrückt, cirka Daumendick. Darüber kommt eine weiche Bregenwurst, frisch oder geräuchert. Das entscheidet ihr. Ich empfehle die Bregenwürste von der Fleischerei Heine, die schmecken nicht nur ausgezeichnet, sondern eignen sich für die Zubereitung des Auflaufs hervorragend. Darüber den Braunkohl nach eurem Rezept, das ganze wird mit herzhaften Cheddar gratiniert, fertig! So einfach, so lecker und nicht ganz so mächtig. Wer keine Lust hat selber zu kochen, der weiß jetzt wo es Braunkohl in den verschiedensten Ausführungen gibt. Ob klassisch, als Fast Food oder als Auflauf. Guten Appetit und ein schönes Weihnachtsfest wünsche ich Euch...... Sam zaubert leckere Sachen in seinem Börgerbüro im Slims Irish Corner.
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