12.06.2014, 15:32 Uhr

Braunschweig. Mit den lautlosen Elektroautos kann man sich prima anpirschen, das hat auch die Polizei schon gemerkt. Der neue Kleinwagen von VW, der jetzt vor der Polizeiinspektion Braunschweig steht, ist aber für den Streifen- und Einsatzdienst nicht gedacht. Er und sein E-Kollege bei der Wolfsburger Polizeiinspektion gehören  zum Projekt "Schaufenster Elektro-Mobilität" und sollen helfen, die Akzeptanz bei den Nutzern zu ermitteln und Standards für kommende Fahrzeuggenerationen mitzubestimmen.

[image=12429]"Die Fahrzeuge sind gut aussgestattet und funktional - wenn sie sich als alltagstauglich herausstellen, werden sich die Leute darum reißen", sagte Polizeipräsident Michael Pientka. Auch in wirtschaftlicher und ökologischer Hinsicht seien die Elektroautos vorteilhaft - drei Euro soll die Energie für 100 Kilometer kosten. Nur die Ladezeit bereitet noch Probleme. Die Stunden, die es dauert, bis die Batterien wieder geladen sind, können sich Polizisten im Einsatz nicht leisten. Selbst eine Schnellladestation, wenn es sie in Braunschweig gäbe, würde das nicht viel helfen. "Da hätten Sie trotzdem eine halbe Stunde Ausfall - das ist für Streifen- und Einsatzdienst nicht hinnehmbar", sagte Pientka.

Daher werden die Beamten in dem E-Auto nur auf planbaren Fahrten unterwegs sein, etwa bei Ermittlungen, Öffentlichkeitsarbeit und Präventionseinsätzen an Kindergärten und Schulen. Die beiden Kleinwagen wurden der Polizeidirektion vom Schaufenster Elektro-Mobilität" zur Verfügung gestellt. Drei E-Golf sollen in Kürze dazukommen, die ebenfalls bezuschusst werden. "Einen Teilbetrag werden wir aber selbst tragen", sagt Henning Pülm, Sachbearbeiter Kraftfahrzeuge.

Zusammen mit der TU Braunschweig und dem Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt ermitteln die Beamten bis 2016 den praktischen Nutzen der E-Fahrzeuge für ihre Zwecke. Der E-Up hat eine Reichweite von rund 160 Kilometern mit einer Akkuladung und fährt maximal 130 Stundenkilometer schnell.