Braunschweig. Das Sommerlochfestival | CSD Braunschweig engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten für die Rechte und die Anerkennung lesbischer, schwuler, bisexueller, trans*- und intergeschlechtlicher Menschen (kurz: LGBTI*) und ist mittlerweile zu einer festen Institution in der Löwenstadt geworden.
Das große Politik- und Kulturevent präsentiert sich in diesem Jahr unter dem Motto „Aufklärung schafft Akzeptanz“ und steht unter der Schirmherrschaft von Anke Kaysser-Pyzalla, Präsidentin der Technischen Universität Braunschweig.
Pünktlich zum vergangenen Sommerlochfestival hat das Gesetz zur Öffnung der Ehe für gleich- geschlechtliche Paare den Deutschen Bundestag passiert. Damit hatte sich eine der zentralen Forderungen der CSDs in Braunschweig und der gesamten Bundesrepublik erfüllt. Sei denn nun nicht alles erreicht? Mit dieser Frage haben wir uns daraufhin in zahlreichen Begegnungen und Gesprächen immer wieder auseinandergesetzt.
Eine Antwort war aber schnell gefunden: nein, denn gerade die national-konservativen Verwerfungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass ein erlangtes Recht in Politik und Gesellschaft auch fest verankert sein muss, um Bestand und Akzeptanz dauerhaft zu sichern. Mit dem ausdrücklichen Schutz der sexuellen Identität durch den Gleichheitsartikel des Grundgesetzes wäre hierzu ein wichtiger Schritt getan.
Die rechtliche Gleichstellung kann nur dann zur Selbstverständlichkeit werden, wenn der Diskriminierung von LGBTI* auch weiterhin mit aktiver Aufklärungsarbeit und Bildungspolitik begegnet wird und Ängste und Vorurteile abgebaut werden. Die Sichtbarkeit nicht-heterosexueller Lebens- weisen ist dabei eine entscheidende Voraussetzung auf diesem Weg, sie wird durch die Kampagne „Gemeinsam für Vielfalt*“ des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zur Zeit nachhaltig gefördert.
In der Vielfalt einen Mehrwert und in der persönlichen Freiheit ein Menschenrecht sehen – mit diesem Aufruf zu Wertschätzung und Respekt will das Sommerlochfestival | CSD Braunschweig auch 2018 zu einem vorurteilsfreien Miteinander aller Menschen beitragen.
Innerhalb eines zweiwöchigen Rahmenprogramms bietet das Festival zahlreiche Begegnungsmöglichkeiten bei Lesungen, Diskussionen oder Kinoabenden, bevor es am 27. und 28. Juli mit den Kundgebungen auf dem Schlossplatz sowie der CSD-Demonstration durch die Innenstadt seinen Abschluss findet. Im Folgenden einige Höhepunkte aus dem Festivalkalender, das vollständige Programm ist unter www.csd-bs.de abrufbar.
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