275 Jahre: Festakt zum Jubiläum der Universitätsbibliothek Braunschweig

Das mehrmonatige Programm zum Jubiläum fand mit einem Festakt nun seinen Abschluss.

Universitätsbibliothek der TU Braunschweig
Universitätsbibliothek der TU Braunschweig | Foto: TU Braunschweig/Bierstedt

Braunschweig. Die Feierlichkeiten zum 275. Jubiläum der Universitätsbibliothek (UB) der Technischen Universität Braunschweig finden ihren Höhepunkt in einem Festakt am heutigen Donnerstag. Die UB feiert ihre Geschichte und wirft zugleich einen Blick in die Zukunft. Von der eher geschlossenen Bibliothek des Collegium Carolinum wandelte sie sich zu einem zentralen Lern- und Kommunikationsort für die Studierenden und zur Informationsversorgerin für die TU Braunschweig und die Region. Um die besondere Rolle des offenen Wissensraums „Bibliothek“ zu unterstreichen, fand die öffentliche Veranstaltung mitten in den Lesesälen der Bibliothek statt. Dies teilte die Technische Universität Braunschweig mit.



Gegründet 1748 als Teil des Collegiums Carolina ist die Universitätsbibliothek der TU Braunschweig eine der ältesten Bibliotheken an einer deutschen technischen Universität. Anlässlich ihres 275-jährigen Bestehens veranstaltete die UB der TU Braunschweig ein mehrmonatiges Programm mit Veranstaltungen, Vorträgen, Workshops und der Ausstellung „Spuren der Nutzung“. Höhepunkt war der heutige Festakt, an dem neben Vertretern der TU Braunschweig und des AStA auch der Niedersächsische Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Joachim Schachtner, und der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig, Dr. Thorsten Kornblum, teilnahmen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das neue Selbstverständnis der Bibliothek und ihre zukünftige Rolle innerhalb der TU Braunschweig.

Digitale Transformation


Die Entwicklung der Bibliothek ist seit vielen Jahren von der digitalen Transformation geprägt. Ein zentraler Schwerpunkt der Universitätsbibliothek ist die verstärkte Unterstützung der Forschenden und Lehrenden der TU Braunschweig bei digitalen Prozessen. Dazu gehört unter anderem das Forschungsdatenmanagement, zum Beispiel zu Bewahrung der Daten von Forschungsprojekten. Daneben spielt auch die Bereitstellung elektronischer Laborbücher, (digitale) Informationskompetenz sowie der Aufbau digitaler Korpora, also Sammlungen von Texten zu einer Sprache, und Kollektionen eine wichtige Rolle. Angesichts der Umbrüche im wissenschaftlichen Publikationswesen nimmt die Bibliothek eine immer wichtigere Rolle im Bereich des Open-Access-Publizierens ein und wandelt sich in diesem Bereich von der reinen Literaturbeschafferin zur Managerin von Publikationskosten. Hier steht sie ganz im Sinne ihrer traditionellen Aufgaben für den breiten Zugang zu Wissen ein.

Kostenlos und jederzeit erreichbar


Elektronische Semesterapparate ermöglichen es Lehrenden E-Books und eigene Materialien digital zugänglich zu machen. So können die Studierenden jederzeit auch online auf diese Dokumente zugreifen.

Die Umstellung auf einen für Lesende uneingeschränkten und kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen im Internet ist eine große Herausforderung und erfordert ein engagiertes Team. Die Universitätsbibliothek versteht sich als Serviceeinrichtung, sagt ihr Leiter, Robert Strötgen. Um die Forschenden und die Studierenden bestmöglich zu unterstützen und passgenaue Angebote für sie zu entwickeln, braucht es den partizipativen Austausch und immer wieder auch kreative Lösungen.

Mit neuer Technik in die Zukunft


Vor allem für die Studierenden ist die Universitätsbibliothek mit fast 1.000 Lernplätzen ein zentraler Ort des Lernens und der Kommunikation. Waren gerade für sie die Bücher der Bibliothek in den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens nur eingeschränkt zugänglich, versteht sich die heutige UB als offener Anlaufpunkt für die Suche nach Informationen.

Mit Services, die an den Nutzenden orientiert sind, wie der Förderung von Open Science, mehrsprachigen Dienstleistungen und der Berücksichtigung von Themen wie Nachhaltigkeit und Diversität in der Beschaffung kann die UB zukünftig noch stärker Angebote für unterschiedliche Lern- und Kollaborationsbedürfnisse machen.

Ein weiterer Schritt in die Zukunft ist die Anwendung von KI-Methoden, die bereits heute die Prozesse und Dienstleistungen der Universitätsbibliothek verändern. Diese Innovationen tragen dazu bei, den Zugang zu Wissen und Ressourcen noch effizienter und nutzerfreundlicher zu gestalten.

Stimmen zum Jubiläum der Universitätsbibliothek


Der Festakt zum 275-jährigen Jubiläum der Universitätsbibliothek Braunschweig bot die Gelegenheit, die Vergangenheit zu würdigen und gleichzeitig einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen und Innovationen im digitalen Zeitalter der Wissensvermittlung zu werfen. Eine für das kommende Frühjahr geplante interdisziplinäre Publikation "Wissensraum Universitätsbibliothek" wird Beiträge versammeln, die im Jubiläumsjahr erarbeitet wurden und sich mit genau diesen Themen beschäftigen.

Prof. Dr. Joachim Schachtner, Staatssekretär für Wissenschaft und Kultur, Niedersachsen: „Das Motto des Jubiläums ‚Wir öffnen Wissensräume. Seit 1748‘ bringt es perfekt auf den Punkt: Mögen sich die Medien auch mit der Zeit wandeln, es kommt darauf an, Wissen zugänglich zu machen. Ebenso Wissen zugänglich zu halten, den historischen Schatz der Publikationen zu sichern. Beides leistet die Universitätsbibliothek Braunschweig auf vorbildliche Weise.“

Prof. Dr. Angela Ittel, Präsidentin Technische Universität Braunschweig: „Die Universitätsbibliothek Braunschweig ist nicht nur eine zentrale Informationsversorgerin an der Seite unserer Wissenschaftler*innen und Studierenden, sondern auch eine wichtige Mitgestalterin der strategischen Universitätsentwicklung. Alleine im Bereich der Digitalisierung bietet die UB ein breites Spektrum von Dienstleistungen an – von Open-Access-Publikationen bis zu einer Universitätsbibliographie für die TU Braunschweig. Diese sind für eine zeitgemäße Forschung an einer exzellenten Universität unverzichtbar.“

Dr. Thorsten Kornblum, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig: „Die Universitätsbibliothek hat einen festen Platz in unserer Stadt und in der Stadtgesellschaft. Sie wird nicht nur von den Studierenden genutzt, sondern steht auch Bürgerinnen und Bürgern offen, liefert so Wissen und Zugang zu Literatur und Forschung, auch digital, und einen Ort zum konzentrierten Lesen. Ich freue mich, dass ein guter Austausch und auch Kooperationen bestehen zu den städtischen Kultureinrichtungen, Stadtbibliothek und Stadtarchiv, etwa zu den Themen Datenaustausch und Digitalisierung.“

Robert Strötgen, Leiter Universitätsbibliothek der TU Braunschweig: „Die Universitätsbibliothek hat in ihrer langen Geschichte immer wieder auf veränderte Anforderungen und Rahmenbedingungen mit radikalen Umbrüchen reagieren müssen. So sehen wir uns mit der Digitalisierung und der Umwälzung im wissenschaftlichen Publikationswesen in einer guten Tradition, dafür stets neue Lösungen zu entwickeln.“


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