Braunschweig: Im September haben an der Berliner Straße die Abrissarbeiten des ehemaligen „Praktiker“-Baumarktes begonnen. Damit startete auf dem insgesamt rund 19.400 Quadratmeter großen Areal die erste Bauphase des neuen Projekts der Kappe Projektentwicklung GmbH. Der Baubeginn ist für Mitte 2018 geplant, die Fertigstellung für das vierte Quartal 2020.
Die Abrissarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen „Praktiker“-Baumarktes in Braunschweig-Gliesmarode bereiten das Grundstück für die neue Bebauung vor. Unter dem Namen „Quartier Berliner Straße“ soll an diesem Standort ein Komplex mit sechs bis sieben Gebäuden realisiert werden, mit verschiedenen Wohnkonzepten. Diese basieren vorrangig auf dem Konzept moderner Mikro- und City-Apartments mit Wohnungsgrößen zwischen 22 und 88 Quadratmeter. „Geplant sind bezahlbare, moderne Apartments mit optimal geschnittenen, barrierearmen Grundrissen, die sich für Bewohner aller Generationen mit unterschiedlichsten Bedürfnissen eignen“, erläutert Hendrik Kappe, Geschäftsführer der Kappe Projektentwicklung GmbH. Darüber hinaus zeichne sich das Quartier durch seine innenstadtnahe Lage mit guter Verkehrsanbindung aus. Ausreichende Parkmöglichkeiten für die Bewohner biete ein Quartierparkhaus, das im hinteren Grundstücksbereich errichtet werden soll.
Die Bauarbeiten auf dem Quartier Berliner Straßelaufen. Foto: Kappe
Ein Platz für Kunstwerke
Für den bislang auf dem Grundstück leerstehenden ehemaligen „Praktiker“-Markt hatte sich nach der Räumung keine weitere Nutzung ergeben. Deshalb stellte die Kappe Projektentwicklung GmbH als Eigentümerin den Bau dem Braunschweiger Graffitikünstler Sebastian Meyer zur Verfügung. Dieser verwirklichte hier gemeinsam mit Jugendlichen verschiedene Projekte an den Außen- und Innenwänden sowie in den Räumlichkeiten. Nachdem es allerdings außerhalb dieser Aktionen zu Vandalismus an dem Gebäude gekommen war, hatte die Kappe Projektentwicklung GmbH die Zwischennutzung beendet.
Graffiti-Sprayer konnten im Innern des ehemaligen Baumarktes ihre Kunstwerke kreieren. Foto:
Von Biomarkt bis Fitness-Center
Mit dem Beginn der Abrissarbeiten eröffnet sich nun Raum für Neues, um das bisher brachliegende Gelände wieder mit Leben zu füllen. So entstehen auf dem Grundstück nicht nur Wohnungen, sondern auch Gewerbeflächen, von denen sowohl die künftigen Bewohner als auch die Nachbarschaft profitieren sollen. So ist neben einem Boardinghouse (Serviced Apartments) mit rund 116 Betten beispielsweise auch ein Biomarkt geplant. Optional sind auch Flächen für eine Büronutzung oder auch ein Fitnessbereich vorgesehen. Die Nutzflächen für Wohnen und Gewerbe umfassen insgesamt rund 28.000 Quadratmeter.
Bezahlbares Wohnen
Bei den Apartments liege der Fokus auf guter Bezahlbarkeit, so Kappe. Auch Wohnungen für den sozialen Wohnungsbau sollen in dem Quartier entstehen. „Unser Konzept basiert darauf, einen Mix verschiedener Wohnungsgrößen und -konzepte anzubieten, um vor allem bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, führt Hendrik Kappe aus. Käufer der Wohnungen werden in erster Linie Kapitalanleger sein, die die Wohnungen anschließend vermieten. „Wir rechnen auch mit Blockverkäufen an private oder institutionelle Investoren. Die Erwerber, die ihre Eigentumswohnung selbst nutzen, werden voraussichtlich nur rund fünf Prozent der Käufer ausmachen. Somit werden fast alle Wohnungen klassisch vermietet, was den aktuellen Bedarf an Mietwohnungen in Braunschweig widerspiegelt“, so Kappe.
All-Inclusive-Mietpreise
Als eines der ersten Projekte in Braunschweig werde das gesamte „Quartier Berliner Straße“ mit dem energetischen Standard „KfW-Effizienzhaus 40 Plus“ entwickelt und realisiert. Die Wärme- und Strom-Versorgung aller Nutzungseinheiten erfolgt dabei über ein eigenständiges Blockheizkraftwerk (BHKW). Die Besonderheit sei, dass die Wohnungen mit einem All-Inklusive-Mietpreis angeboten werden können, also einschließlich pauschaler Wärme- und Strom-Versorgung. Eine jährliche Nebenkostenabrechnung ist dann nicht mehr erforderlich. Neben der Kaltmiete und den Betriebskostenpauschalen sind im „All-In-Mietpreis“ auch Internet/TV enthalten, das über ein neu zu errichtendes Glasfasernetz im Baugebiet versorgt wird.
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