Braunschweig. „Der -Silverclub- ist wie ein Jugendzentrum für Erwachsene“, Sascha (Skapino) Werthschulte beschreibt die Idee, die hinter der beliebten Partyreihe steht und sich mittlerweile nicht nur in der Braunschweiger subkulturellen Szene etabliert hat.
Seit fünf Jahren organisiert er zusammen mit einer festen Gruppe von 10 bis 15 Leuten regelmäßig die „Silver Club-Partys“. Markenzeichen sind dabei zum einen die obligatorischen Themen- oder Diskussionsblöcke auf der Bühne, zum anderen die Veranstaltungs-Orte. Meist sind es ungewöhnliche Locations wie das „Feierabend“ beim ehemaligen Joker, der „Eiskeller“ im Rebenpark oder die Jugendkirche am Prinzenpark. Die Party in der alten Matthäuskirche im vergangenen April gehört zu den Highlights des „Silver Club“. Grund genug, das Jubiläum mit einer „Best of Independent Kulturnacht“, am 4. April, dort erneut steigen zu lassen.
Ein Festival der Freiwilligen
Der Silver Club, eine gemeinnützige subkulturelle Braunschweiger Veranstaltungsreihe, oder das "Festival der Freiwilligen", wie Stefanie Krause, Gründerin des Kulturblogs "Kult-Tour Braunschweig", den Silver Club beschreibt, beginnt an diesem Abend im Hauptprogramm mit einer exklusiven Talkrunde über die Entstehungsgeschichte des Clubs, seine Idee und die Highlights aus seinen Kulturveranstaltungen. Des Weiteren wird auch ein Blick auf die interessanten Kulturentwicklungen in den letzten Jahren in der Braunschweiger Kulturlandschaft geworfen,die parallel entstanden sind. Danach stehen „Splandit“ auf der Bühne. „Die Band ist bereits mit „Culcha Candela“ aufgetreten und garantiert ein unvergessliches frühsommerliches Tanz-Feeling“, freut sich Nina Kubat. Sie gehört zum Kreis der „Freiwilligen“, die bei der Organisation des Festivals regelmäßig mithelfen. Tatsächlich geschieht das alles ehrenamtlich. Der „Silver Club“ ist nicht dazu da, damit Geld zu verdienen. Der Eintritt ist frei. Dinge wie, Kühlschränke oder Theken werden geliehen. Manchmal gibt es auch Geschenke, wie das Bühnensofa für die Diskussionsrunde.
Die Einnahmen aus den Getränkeverkäufen decken die Ausgaben. „Wir kalkulieren immer plus-minus-null“, erklärt Skapino, „Überschüsse fließen automatisch in die nächste Party.“ Bei den Treffen der Organisatoren geht es immer demokratisch zu. „Wir opfern gerne unsere freie Zeit, damit andere feiern können.“
Aus dieser Grundhaltung ist der „Silver Club“ auch entstanden. „Wir saßen damals mit ein paar Leuten öfter am Madamenweg in einer Küche zusammen und haben uns gefragt, wo man in Braunschweig eigentlich noch hingehen kann. Schließlich war uns klar: Nicht immer nur reden, einfach mal machen“. Daraus wurde die erste Party im „Haarwerk“. Der Name „Silver Club“ entstand übrigens aus der Idee, die Partys möglichst in hellem, glänzenden Ambiente aufzuziehen. Allerdings tendierte der Geschmack des Publikums eher zu dunkleren Tönen, so dass diese Idee schnell wieder verworfen wurde. Dennoch darf sie im April in der Jugendkirche nicht fehlen, die übergroße Spiegelkugel an der Decke. Auflegen werden Dj Silas und die Jungs von „Indie.Disko.gehn“. Abgerundet wird der Abend mit einer dauerhaften Fotoausstellung von "Frank Tobian", der die Braunschweiger Musikszene abgelichtet hat.
Im Bus mit Lord Schadt und Tom Hinze
Als absolutes Highlight kündigen Nina und Sascha allerdings eine ganz spezielle Tour durch Braunschweig an. Im Vorprogramm wird ein Reisebus von der Kirche starten und die Stationen ansteuern, an denen der „Silver Club“ bislang zu Hause war. Während der Fahrt sorgen Lord Schadt und Tom Hinze für das passende musikalisch-literarische Ambiente. Die Plätze für die Tour sind begrenzt. Wer dabei sein will, muss sich bereits vorher verbindlich unter silverclub@gmx.de anmelden. Wer zuerst kommt, sitzt im Bus.
Neu ist auch, dass der „Silver Club“ dieses Mal nicht, wie gewöhnlich, an einem Samstag steigt, sondern am 4. April, also einem Freitag.
Auf Sascha, Nina und das Orga-Team wartet jetzt noch eine Menge Arbeit. „Wir wollen die Leute an diesem Abend sprichwörtlich persönlich abholen. Unsere Gäste sollen sich wohlfühlen“, wünscht sich Skapino. Dass es sich lohnt, wissen die Macher des „Silver Club“. Nach jeder Party sammeln sich die Nachfragen zum nächsten Termin im Mailfach. „Manchmal bekommen wir sogar Fanpost“, verraten Nina und Sascha. Anschließend verhandeln sie an der Theke des „Café Riptide“ über die gemeinsame Bewerbung der kommenden Kulturnacht in der Jugendkirche.
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