Braunschweig. Der 5. Braunschweiger Lichtparcours wird am Samstag, 13. Juni, eröffnet. Nach vier Ausstellungen in den Jahren 2000, 2004, 2010 und 2016 findet in diesem Jahr eine Neuauflage des Ausstellungsformats statt. Dies berichtet die Stadt Braunschweig.
Im Zentrum des Lichtparcours 2020 steht - auch als Reminiszenz an den ersten Parcours - die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wasserlauf der Oker und seinen 24 Brücken. Die Oker ist für den diesjährigen Lichtparcours der Ausgangspunkt für die insgesamt 15 neu entwickelten Positionen internationaler Künstlerinnen und Künstler. Oberbürgermeister Ulrich Markurth wird am Samstag, 13. Juni, um etwa 21:30 Uhr den Lichtparcours vom Okerufer aus eröffnen. Das Einschalten der Lichter wird dieses Mal nicht wie gewohnt als feierliche Veranstaltung stattfinden, sondern aufgrund der derzeitig geltenden allgemeinen Verhaltensregeln für die Besucherinnen und Besucher per Livestream auf der Homepage der Ausstellung übertragen.
Ein Auswahlgremium hat die Künstlerinnen und Künstler Ende 2018 zur Teilnahme am Lichtparcours 2020 eingeladen. Die in der Auseinandersetzung mit der Geografie und Geschichte Braunschweigs entstandenen Projektideen wurden im Mai 2019 im Kunstverein Braunschweig präsentiert. Die Entwürfe der beteiligten Künstlerinnen und Künstler haben die potentiellen Förderer und Sponsoren überzeugt, für 15 Werke konnten entsprechende Unterstützer gefunden werden. Sie werden als Teil des Lichtparcours im Stadtraum realisiert.
"Größte Anzahl von Arbeiten in den letzten 20 Jahren"
"Es ist die bislang größte Anzahl von Arbeiten, die in den letzten 20 Jahren, in den letzten Parcours-Projekten, realisiert wurde. In der Phase der Pandemie kann auch das Engagement der Sponsoren, die an ihren Zusagen festgehalten haben, nicht hoch genug wertgeschätzt werden", sagt Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse. Sie richtet ihren Dank insbesondere an die Künstlerinnen und Künstler: "Ich möchte betonen, dass die Künstlerinnen und Künstler trotz der Einschränkungen durch die Pandemie weiter an ihren Projekten gearbeitet haben. Nur so ist es möglich geworden, dass der Lichtparcours jetzt auch tatsächlich starten kann. Mein ganz besonderer Dank gilt deshalb ihnen sowie den Financiers."
Der städtische Raum wird während des Lichtparcours für alle Besuchenden zu einem künstlerischen Narrativ: Kraftvolle, farbintensive, abstrakte Gebilde konterkarieren den in Städten von Werbung durchdrungenen öffentlichen Raum (so zum Beispiel bei Anselm Reyle und Brigitte Kowanz). Und während einige Künstlerinnen und Künstler mit der Kraft der bildhaften, aber auch wortgebundenen Poesie auf derzeitige veränderungsreiche Zeiten reflektieren (zum Beispiel Tim Etchells, Martin Groß, Lotte Lindner & Till Steinbrenner), finden andere ebenso poetische und aufwühlende Bilder für die anstehenden klimatischen und gesellschaftlichen Veränderungen (zum Beispiel Benjamin Bergmann, FORT & Anna Jandt, Bjørn Melhus). Dass es dabei auch um unser menschliches Sein geht, welchem wir nicht entrinnen können, um Rollen und Funktionen, die wir als Individuum in der Gesellschaft einnehmen, ist beim Rundgang durch die gesamte Stadt immer wieder präsent. Einerseits ungreifbar und sich ständig in Bewegung haltend, entzieht sich diese spiegelnde Lichterwelt der körperlichen Erfahrung, andererseits öffnet das Spiel der Lichtelemente auf der Wasseroberfläche räumliche Parallelwelten.
Darüber hinaus werden auch die permanenten Installationen zurückliegender Lichtparcours‘ von Michael Sailstorfer, Yvonne Goulbier, Mark Dion und Fabrizio Plessi in den diesjährigen Parcours einbezogen, sodass insgesamt 19 Arbeiten zu sehen sein werden.
Mit Naturstrom beleuchtete Kunstwerke
Im Sinne des verantwortungsbewussten Umgangs mit Ressourcen stellt BS Energy für den Lichtparcours in diesem Jahr erstmalig kostenlos Naturstrom zur Verfügung und ermöglicht damit eine nachhaltige Ausstellung. Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender von BS Energy, erklärt: "Dass der Lichtparcours in diesem Jahr trotz schwieriger Umstände stattfinden kann, ist ein starkes Signal für Braunschweig. Wir freuen uns deshalb umso mehr, das Event mit grünem Strom sowie als Sponsor eines Lichtobjekts zu unterstützen."
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler des Lichtparcours 2020:
Nevin Aladağ, Benjamin Bergmann, Tim Etchells, FORT & Anna Jandt, Martin Groß, Sven-Julien Kanclerski, Brigitte Kowanz, Lotte Lindner & Till Steinbrenner, Bjørn Melhus, Anselm Reyle, Paul Schwer, Julian Turner, Andreas Harrer und Florian Pfaffenberger, Johannes Wohnseifer, Joseph Zehrer, Institut für Architekturbezogene Kunst der TU Braunschweig
Auswahlgremium:
Dr. Stefan Gronert (Kurator am Sprengel Museum in Hannover), Karola Kraus (Direktorin Mumok in Wien), Roland Nachtigäller (Direktor des Museums MARTa in Herford), Vanessa Ohlraun (Präsidentin Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig), Dorothea Hilliger (Vizepräsidentin Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig), Dr. Susanne Pfleger (Direktorin Städtische Galerie in Wolfsburg) und Dr. Anja Hesse (Kulturdezernentin der Stadt Braunschweig).
Homepage:
Die Homepage zum Lichtparcours zeigt eine mögliche Route zur Besichtigung der Kunstwerke. Darüber hinaus kann sich der Besuchende über einen Link direkt zum Kunstwerk navigieren lassen. Außerdem können auf der Homepage Audioguides zu jedem Kunstwerk abgerufen werden, die weiterführende Informationen enthalten.
Begleitprogramm
:Aktuell können Veranstaltungen und kulturelle Angebote nicht in der gewohnten Form stattfinden, einige Begleitangebote zum Lichtparcours können allerdings unter Einhaltung der Regelungen zum Schutz gegen Neuinfektionen bereits jetzt umgesetzt werden. Dazu gehören Führungen, Workshops und Sportangebote unter freiem Himmel. Inwieweit die sonstigen Angebote stattfinden können, hängt von den jeweils geltenden Regelungen ab. Alle Neuigkeiten werden online bekannt gegeben.
Führungsangebote:
Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, die Ausstellung individuell oder im Rahmen von organisierten Führungen zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit einem Segway zu entdecken. Sofern es die aktuellen Verordnungen zur Eindämmung des Corona-Virus erlauben, können die Gäste darüber hinaus ebenso an den geführten Floßtouren auf der Oker teilnehmen. Weitere Informationen zum Führungsprogramm und Buchungsmöglichkeiten hier.
Corona-Hinweis:
Um den Lichtparcours 2020 auch während der Corona-Pandemie umsetzen zu können, ist ein Sicherheitskonzept entwickelt worden. Dieses beinhaltet unter anderem, dass im Nahbereich um die Kunstwerke die Einhaltung der Corona-Regelungen durch einen Sicherheitsdienst kontrolliert wird. An dieser Stelle bittet das Dezernat für Kultur und Wissenschaft als Veranstalter um die Mithilfe aller Kunstfreundinnen und -freunde. Der Lichtparcours kann nur dann innerhalb der gesamten Ausstellungslaufzeit präsentiert werden, wenn die Besucherinnen und Besucher sich während der Besuche der Kunstwerke dauerhaft diszipliniert verhalten und die geltenden Verhaltensregeln berücksichtigen. Das Motto lautet: "Lichtparcours: JA, wenn alle mithelfen!"
Alle Informationen zum Lichtparcours und weiteres Bildmaterial hier.
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