Braunschweig. In Erinnerung an den Atombombenabwurf auf die japanische Stadt Hiroshima vor 75 Jahren haben Greenpeace-Ehrenamtliche am Donnerstagabend ein Peace-Zeichen aus 75 Kerzen auf dem Altstadtmarkt aufgestellt und damit der Opfer gedacht. Mit ihrer Lichtbotschaft riefen die Ehrenamtlichen auch die Bundesregierung zu atomarer Abrüstung auf. Das teilt Greenpeace Braunschweig in einer Pressemitteilung mit.
„Es ist ein moralisches und politisches Armutszeugnis, dass Deutschland noch immer an US-amerikanischen Atombomben festhält“, sagt Max Kannenberg von Greenpeace Braunschweig. Laut einer aktuellen Greenpeace-Umfrage seien 83 Prozent der Menschen in Deutschland dafür, dass die US-amerikanischen Atombomben aus Deutschland abgezogen werden. Das sei das Ergebnis auf die Frage: „In Deutschland sind Atombomben aus den USA stationiert. Sollten diese durch neue Atombomben ausgetauscht werden oder komplett aus Deutschland abgezogen werden?“ Das Meinungsforschungsinstitut Kantar hat am 1. und 2. Juli dieses Jahres 1008 Menschen befragt.
20 Atombomben in Rheinland-Pfalz
Auf dem Fliegerhorst im rheinland-pfälzischen Büchel würden laut Experteneinschätzungen 20 US-amerikanische Atombomben lagern, die im Kriegsfall von deutschen Piloten in ihr Einsatzgebiet geflogen werden sollen, so Greenpeace. Ihre jeweilige Sprengkraft betrage das mindestens Zehnfache der Hiroshima-Bombe. Beim Atombombenangriff auf Hiroshima und Nagasaki waren 1945 mehr als 200.000 Personen ums Leben gekommen. Die Menschen in der Region litten noch immer unter den Spätfolgen des Abwurfs.
„Deutschland kann jetzt wegweisend einen glaubwürdigen Beitrag für eine atomwaffenfreie Welt leisten, indem die Bundesregierung den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet“, so Kannenberg. 92 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befürworten laut Umfrage, dass die Bundesregierung den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet. Greenpeace setzt sich ein für das friedliche Lösen von Konflikten, den Erhalt demokratischer Rechte, ein Rüstungsexportverbot in Drittländer, Krisen- und Kriegsgebiete sowie weltweite atomare Abrüstung und Umweltschutz.