Braunschweig. Antisemitismus ist eine Gefahr für unsere demokratische Kultur und öffnet auch anderen Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit Tor und Tür. Diese Auffassung vertrat Dr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland, beim „Abend der Begegnung“ der Landeskirche Braunschweig am Dienstag im Braunschweiger Dom. Das teilt die Ev.-luth. Landeskirche mit.
Leider sei der Antisemitismus kein Fremdkörper unserer Kultur, sondern tief in ihr verwurzelt. Sie führten auch heute noch zu antisemitischen Übergriffen auf Juden, so Klein. Der Bundesbeauftragte warnte davor, unbedacht vom „christlich-jüdischen Abendland“ zu sprechen. Dadurch entstehe die Gefahr, dass der Antisemitismus negiert werde. Gleichzeitig könne das Schlagwort zur Diskriminierung von Muslimen beitragen.
Vor diesem Hintergrund forderte Klein die Übernahme von historischer Verantwortung für die Verbrechen, die an der jüdischen Bevölkerung verübt wurden. Notwendig sei außerdem ein Bewusstsein für die unterschiedlichen Ausprägungen von Antisemitismus in den verschiedenen Bereichen unserer Kultur. Zudem sei Respekt vor der religiösen und kulturellen Eigenständigkeit der Juden sowie ihrer Leistungen gefordert.
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