Braunschweig. Jahrzehntelang gehörte die Burgpassage zu den top Anlaufpunkten in der Braunschweiger Innenstadt. Doch seit einigen Jahren steht sie leer, weil sie einem neuen Projekt weichen sollte. Zwar ist die Idee der "Burggasse" mittlerweile auch Geschichte, doch stattdessen wurde die Idee der Stiftshöfe geboren. In der Konsequenz bedeutete dies den Abriss für das ehemalige Einkaufsparadies. Inzwischen ist dieser auch deutlich sichtbar.
Bis 2028 sollen auf dem Gelände eine Schulerweiterung des Gymnasiums „Kleine Burg“, ein nachhaltiges Wohnprojekt mit Gemeinschaftsbereichen sowie ein integriertes Motel One mit begehbarem Innenhof entstehen. Seit Anfang August ist der konstruktive Abbruch der Burgpassage in vollem Gange, teilt die ausführende Struktur-Förderung Braunschweig GmbH mit. Seit gut einer Woche sind die Arbeiten auch gut von außen sichtbar.
Maßnahmen für den Denkmalschutz
Da nicht alle Teile der alten Burgpassage verschwinden dürfen, sind besondere Maßnahmen erforderlich. "Die denkmalgeschützten Bereiche der Burgpassage werden mit den für Projekte dieser Art üblichen Schutzmaßnahmen gesichert. Dazu gehören unter anderem Schutzgerüste mit Fang- und Sicherungsfunktion, sowie statische Stützkonstruktionen, die die Stabilität der Bauteile gewährleisten", berichtet Sven Schröer von der Struktur-Förderung Braunschweig GmbH auf Anfrage.
Eine noch nicht ganz einschätzbare Variable für das Projekt stelle das Grundwasser dar. Dabei handele es sich allerdings um die typischen Herausforderungen, die bei Bauprojekten dieser Dimension auftreten würden, so Schröer. Viele Faktoren ließen sich im Vorfeld durch Pläne, Bohrungen und Gutachten einschätzen – die tatsächliche Situation zeige sich jedoch erst während der Bauarbeiten. "Je nach Gegebenheiten gestaltet sich unsere Arbeit dadurch etwas einfacher oder aufwendiger. In jedem Fall sind wir technisch und organisatorisch darauf vorbereitet", zeigt sich Schröer zuversichtlich.
Bis Mitte November soll der Abbruchprozess dann vollständig abgeschlossen sein. Nach Abschluss der Abbrucharbeiten werde der Burgmühlengraben saniert. Außerdem würden im November die Bauanträge für die geplanten Gebäudekomplexe eingereicht. Um einen störungsfreien Ablauf des benachbarten Weihnachtsmarktes und des Festtagsgeschäfts im Innenstadtbereich zu gewährleisten, seien alle weiteren Baumaßnahmen für Anfang 2026 terminiert.