Braunschweig. Unter dem Motto „Spaß.Bildung.Rechte.“ haben der Braunschweiger Präventionsrat und das Mediennetzwerk das "Aktionsjahr Medien 2015" vorbereitet. Geplant sind rund 250 Aktionstage mit einer Zielgruppe von insgesamt etwa 4.000 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Die Ziele des Programms sind weit gefächert. Die Kinder sollen Kompetenzen im Hinblick auf Mediennutzung erhalten und über Risiken aufgeklärt werden. Dazu sollen bereits bestehende Angebote sichtbar gemacht werden und so eine verbesserte Vernetzung der in Braunschweig tätigen Akteure erreicht werden. Oberbürgermeister Ulrich Markurth sagte: "Das Motto des Aktionsjahrs greift drei wichtige Aspekte auf: Medien machen in vielfältiger Weise Spaß und schaffen sich damit schnell Zugang insbesondere zu jungen Menschen. Kompetenz im Umgang mit Medien beeinflusst aber zugleich die Bildungs- und damit die Zukunftschancen, und schließlich geht es auch um rechtliche Probleme: um die Wahrung von Persönlichkeitsrechten etwa oder auch um die Frage: Wie viele Informationen über mich gebe ich im Netz preis, und was geschieht damit?"
Breites Angebot
"Die methodischen Ansätze des Aktionsjahrs sind vielfältig und nehmen die Medien, mit denen sie sich beschäftigen, auf", ergänzte Stefan Schaper, (Koordinator des Braunschweiger Mediennetzwerks). "Ansätze wie e-Participation, also Teilhabe an Prozessen über Internet und aktuelle Medien, und BarCamps, bei denen sich Interessierte treffen und eigenständig Workshops zu unterschiedlichen Themen organisieren, bilden Plattformen, über die Heranwachsende mitdiskutieren und an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen teilhaben können." Es sei den Organisatoren sehr wichtig darauf zu hören, was die Kinder interessiert. Daran würden die einzelnen Projekte auch angepasst werden. Dazu wurde eine App entwickelt, die belegen soll wie Spaß und Bildung Hand in Hand funktionieren können. Mit der App, die in den kommenden Wochen im Play-Store erhältlich sein wird, kann rund um Themen wie Soziale Netzwerke, Kultur, Braunschweiger Orte, aber auch technisches Know-How oder Risiken von Medien gerätselt, herausgefordert und auch gewonnen werden.
Prävention ist wichtig
Die Braunschweiger Polizeichefin Cordula Müller zeigte sich überzeugt von der Aktion. Es sei wichtig die Bevölkerung und besonders die Kinder auf mögliche Gefahren vorzubereiten. "Es kommt immer wieder vor, dass sich junge Mädchen in sozialen Netzwerken mit vermeintlich Gleichaltrigen austauschen und sich zu Treffen verabreden. Es stecken aber oft ältere Mitmenschen dahinter, die vielleicht nicht immer unbedenkliche Absichten damit verbinden." Es müsse noch viel Präventionsarbeit geleistet werden. Die Medienwelt ändert sich rasant und es sei wichtig auf der Höhe zu bleiben, ergänzte Sarah Winkens (Jugendschutz Braunschweig). Das sei wohlgemerkt nicht immer leicht für Eltern und Lehrer, deshalb werden jetzt weitreichende Hilfen angeboten. Die würde es zum Teil schon länger geben, doch seien einfach auch nicht allen bekannt. Einen Schwerpunkt im Aktionsjahr bilden Projekte in Braunschweiger Kindertagesstätten und Schulen, wobei bei der Auswahl ein besonderes Augenmerk auf Einrichtungen und Schulen gelegt werden soll, die in Braunschweig einen besonderen Bedarf an Unterstützung haben. Raphaela Harms (Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz) hat sich um die Zusammenarbeit mit vielen Einrichtungen bemüht und ist selber von dem Thema betroffen. "Ich habe selber zwei Kinder in der Pubertät, da bekommt man hautnah, auf wie viele Dinge Eltern aktuell achten müssen." Nicht immer sei es einfach den Überblick zu behalten. Deshalb sei das Thema so richtig und wichtig.
Viele Partner
Das Spektrum der am Aktionsjahr beteiligten Einrichtungen erstreckt sich vom Braunschweiger Staatstheater bis zur Verbraucherzentrale. Insgesamt sind 18 Projektträger und weitere 22 Kooperationspartner (Landesmuseum, Stadtelternrat, C1 Cinema u. v. m.) eingebunden. Das Programm ist entsprechend umfangreich und umfasst 29 Projekte mit über 100 Einzelaktionen. Das Aktionsjahr beginnt mit einer Auftaktveranstaltung am 20. Januar, die sich an die beteiligten Institutionen und Fachleute richtet, und endet mit einer entsprechenden Abschlussveranstaltung voraussichtlich Ende November 2015. Die Einzelmaßnahmen verteilen sich auf die verschiedenen Monate dazwischen.
Mehr Informationen gefällig?
In einer 72-seitigen Broschüre sind neben einer Übersicht der Veranstaltungen und Projektbeschreibungen Ansprechpartner in Jugendhilfe, Schule, bei der Polizei sowie von Beratungsstellen und medienpädagogischen Anbietern aufgeführt. Citycards im Postkartenformat sollen dazu auf die Aktion aufmerksam machen. Unter www.braunschweig-hilft.de/aktionsjahr findet sich eine Veranstaltungsübersicht und weiterführende Informationen. Auch ein Newsletter kann dort abonniert werden. Das Aktionsjahr Prävention findet zum dritten Mal statt.
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