Am Wochenende: „Pfefferhase in Madrigal“


Der Bessiner Kammerchor. Foto: Hoefgen
Der Bessiner Kammerchor. Foto: Hoefgen

Braunschweig. "Pfefferhase in Madrigal", eine Madrigalkomödie der italienischen Renaissance getaucht in zeitgenössische Musik, präsentiert der Bessiner Kammerchor am kommenden Samstag, 26. Mai, ab 19:30 Uhr in der Dankeskirche am Tostmannplatz und am Sonntag, 27. Mai, ab 18 Uhr in der Kirche St. Johannes in Hondelage, Johannesweg 4. Darüber informiert die Stadt Braunschweig in ihrer Pressemitteilung.


In genreübergreifendem Miteinander von szenografischer Objektkunst von Anija Seedler, pantomimischer Groteske von Janko Lehmann, dem von Friedemann Stolte 2017 erarbeiteten Chor-Percussion-Werk "ohralspektakel" sowie einer Madrigalkomödie der italienischen Renaissance entwickelt sich ein szenisches Spiel über Fragen unserer Existenz, über Auferstehung und die Poesie des Lebens in ihrer Metamorphose voller Überraschungen. Ausgangspunkt ist die Madrigalkomödie des Adriano Banchieri "Festino”, die vor dem Hintergrund des venezianischen Karnevals 1608 entstanden ist.

Ganz in dadaistischer Grundhaltung werden im Mantel von Nonsens, Humor und akrobatischem Klamauk ernste, existentielle und gesellschaftskritische Fragen berührt. Sakrale Motive durchziehen die gesamte Thematik. Angeknüpft wird dabei an die auf die römischen Saturnalien zurückgehenden Narrenmessen, die bis ins späte Mittelalter praktiziert wurden. Motive – das Essen und die Tiere – wandern in vielen grotesk-poetischen Varianten durch die verschiedenen Ebenen des Spektakels, durch die Objekte, das pantomimische Spiel wie auch durch die zeitgenössischen Stücke des "ohralspektakels" Friedemann Stoltes. Am Ende löst sich die allen im Eingang versprochene Festtafel überraschend auf: Wie ein Phoenix aus der Asche erhebt sich der so gründlich zubereitete Pfefferhase in Madrigal.

Der Bessiner Kammerchor


Im Interessenfokus des Projektchores aus fünfzehn a cappella-begeisterten Sängerinnen und Sängern steht seit Gründung 1995 die Musik der italienischen Renaissance und der internationalen Moderne sowie Uraufführungen von Werken des Chorleiters und Komponisten Friedemann Stolte. Seit 2003 arbeitet der Chor regelmäßig mit Instrumentalisten und Partnern anderer Kunstsparten zusammen: mit der Tänzerin Manja Wildenhain, dem Figurentheater Chemnitz, mit dem Geiger Andreas Winkler, der ägyptischen Percussionistin und Sängerin Hanan El-Shemouty, dem Kontrabassisten Michael Burkhardt, dem Görlitzer Blechbläserquartett, dem Cembalisten Lynn Tabbert und zuletzt mit dem Klarinettisten Georg Wettin. Die Programme umfassen herausragende, selten aufgeführte Werke und schaffen neue Verbindungen von geistlicher und weltlicher Musik. Der Chor gab Konzerte in ganz Deutschland, wurde 2005 zum Sächsischen Mozartfest nach Chemnitz eingeladen, unternahm 2014 auf den Spuren Gesualdos eine vom Goethe-Institut geförderte Konzertreise nach Süditalien und trat zuletzt beim Kurt-Weill-Fest in Dessau auf.

Der Bessiner Kammerchor war bereits mehrmals mit unterschiedlichen Programmen im Rahmen der kooperativen Veranstaltungsreihe Kultur vor Ort – Begegnungen in der Dankeskirche in Braunschweig zu Gast, zuletzt 2015 mit dem Programm "entrückt".

Als Veranstalter kooperieren die Kirchengemeinden und der Fachbereich Kultur der Stadt Braunschweig im Rahmen der Stadtteilkultur. Karten sind zum Vorverkaufspreis von 8 Euro unter Tel. 0531-470 4862 sowie 0531-30292843 oder per E-Mail: hdlbs@posteo.de und an der Abendkasse für 10 Euro erhältlich. Besucher bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.


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