Braunschweig. Nachdem das Bündnis gegen Rechts zu einer Protestkundgebung gegen einen Infostand der NPD-Jugendorganisation „Junge Nationaldemokraten“ (JN) aufgerufen hatte, kam es am Samstagmittag zu einem Zwischenfall nahe des Nibelungenplatzes. So sollen laut Bündnis-Angaben JN-Anhänger mehrere Gegendemonstranten attackiert haben.
Zu dem von der JN angemeldeten Informationsstand soll es am Samstagmittag gar nicht erst gekommen sein, so Bündnis-Pressesprecher David Janzen. Pünktlich versammelten sich die Teilnehmer der Kundgebung des Bündnis gegen Rechts am Nibelungenplatz, warteten jedoch vergebens auf die NPD-Jugendorganisation. Auch die Polizeistreifen verließen immer wieder den Platz. "Nachdem niemand erschienen ist, wurde die Versammlung kurz nach 12 Uhr aufgelöst und die Teilnehmer haben sich auf den Nachhauseweg gemacht", so Janzen. Plötzlich sei jedoch in einer Seitenstraße plötzlich eine Gruppe teils vermummter NPD-Anhänger aufgetaucht, die nach Beschimpfungen mit Pfefferspray und etwa vier bis fünf Flaschen eine Gruppe Gegendemonstranten attackiert hätten. "Die Bündnis-Teilnehmer waren an der verbalen Auseinandersetzungen beteiligt, haben aber keine Gegenstände geworfen", so der Pressesprecher. Verletzte habe es nicht gegeben. Einige Teilnehmer hätten jedoch Augenreizungen durch das Pfefferspray erlitten. Man behalte sich vor, eventuell einen Rechtsanwalt zur Rate zu ziehen.
Angst vor Gegendemonstranten
Laut Aussage des zuständigen Einsatzleiters des Polizeikommissariats Nord sei der Vorfall als "Rauferei" einzuschätzen. "Der verantwortliche Anmelder der JN hatte sich mittags an uns gewandt. Er war wohl ein wenig verschreckt von der Masse der Demonstranten, hatte Angst, dass die Polizei den Stand nicht schützen könnte, und wollte den Aufbau des Standes eine Stunde nach hinten verschieben", so Einsatzleiter Geißler. Dann habe der Verantwortliche wohl Freunde herbei gerufen. Ein wenig später sei es zu dem Zusammentreffen der beiden Gruppen gekommen. Die Polizei schritt ein und kurze Zeit danach lösten sich die gegnerischen Gruppen auf. Verletzte habe es nach Aussage des Einsatzleiters augenscheinlich nicht gegeben. Anzeigen würden aktuell keine vorliegen.
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