Braunschweig. Prof. Dr. Markus Gerke, Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der Technischen Universität Braunschweig, hält am Mittwoch, 29. November, um 17 Uhr, in der Aula des Hauses der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, seine Antrittsvorlesung „Entwicklung und Anwendungen der Photogrammetrie“.
Die Photogrammetrie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Ableitung zuverlässiger geometrischer und semantischer Informationen aus Bildern beschäftigt. Bei diesen Bildern handelt es sich klassischerweise um Luft- oder Satellitenbilder. Es spielt aber auch die sogenannte Nahbereichs- und Industrie-Photogrammetrie, bei der die Aufnahmen von einzelnen Objekten in direkter Nähe gemacht werden, eine große Rolle in Forschung und Praxis. Die Photogrammetrie hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Durch moderne Bildanalyseverfahren kann heute auf viele vollautomatisierte Prozesse zurückgegriffen werden. Der Vortrag präsentiert sowohl aktuelle Anwendungen und Methoden aus dem Bereich der Geometrieerfassung als auch aus der Bildinterpretation zur Gewinnung semantischer Informationen.
Zur Person
Markus Gerke schloss das Studium des Vermessungswesens an der Universität Hannover im Jahr 2000 mit dem Diplom ab. Von 2001 bis 2007 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Photogrammetrie und GeoInformation derselben Universität, wo er 2006 promovierte. 2007 erhielt er den von Intergraph ausgelobten „Carl-Pulfrich-Preis“ für seine Arbeiten zur bildbasierten Überprüfung von digitalen Straßendatenbanken. Von 2007 bis 2016 war er Assistenzprofessor an der Universität von Twente, Enschede, Niederlande. In dieser Zeit hat er sich der automatischen Erfassung von geometrischen und semantischen Informationen aus Bildsequenzen gewidmet.
In verschiedenen EU-finanzierten Forschungsprojekten arbeitet Markus Gerke unter anderem an der automatischen Dokumentation von Erdbebenschäden an Häusern oder der Nutzung von Flugrobotern für ein modernes Katasterwesen in Ost-Afrika.
Seit Januar 2017 leitet Markus Gerke das Institut für Geodäsie und Photogrammetrie der TU Braunschweig. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Integration von laserscanning- und bildbasierter Objekterfassung sowie die Überwachung großräumiger Landbewegungen mit Hilfe des interferometrischen Radars.
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