Braunschweig. Studierende aus den ursprünglich als Geflüchteten-Unterkünfte gebauten Wohnheime in Ölper und der Nordstadt müssen bis zum Ende der nächsten beiden Semester ausziehen. Die Stadt Braunschweig benötigt diese nun für die Unterbringung von Geflüchteten, die keinen anderen Wohnraum in der Stadt finden können. Die Umstellung der Nutzung war im Vorfeld vertraglich zwischen Stadt und Studentenwerk für den Fall einer Wohnraumknappheit für Geflüchtete vereinbart worden. Dies berichtet der AStA der TU Braunschweig.
Das Studentenwerk OstNiedersachsen betone zwar, dass die betroffenen Studierenden langfristig im derzeit noch im Bau befindlichen Wohnheim "Langer Kamp" unterkommen könnten, dennoch ändere dies nichts an dem grundsätzlichen Problem der Wohnraumknappheit für Menschen mit geringem Einkommen in Braunschweig.
Studierende, Geflüchtete, Rentner, Alleinerziehende und Geringverdienende stünden in direkter Konkurrenz um den wenigen bezahlbaren Wohnraum. Daher sei es wichtig diese dabei nicht gegeneinander auszuspielen, sondern mehr Wohnraum für alle diese Gruppen zu schaffen. Die momentanen Maßnahmen würden nicht ausreichen, wie das aktuelle Beispiel zeige. Studierende und Geflüchtete müssten um den knappen Wohnraum konkurrieren.
Mieten steigen ständig
Das Wohnheim des Studentenwerks am Langen Kamp sollte mehr studentischen Wohnraum schaffen und werde nun als Ersatz für die weggefallenen Standorte dienen, so der AStA. Weitere Wohnheimplätze seien durch die chronische Unterfinanzierung der Studentenwerke durch das Land Niedersachsen vorerst nicht zu erwarten. Mieten auf dem Braunschweiger Wohnungsmarkt und in Studierendenwohnheimen würden seit Jahren steigen, es würden mehrere hundert Sozialwohnungen fehlen. Die Mietbelastung sei für "Geringverdienende" besonders hoch.
Der AStA fordert daher eine bessere Grundfinanzierung der Studentenwerke und Unterstützung bei den Sanierungskosten durch das Land Niedersachsen, den Ausbau von Sozialwohnungen in Braunschweig, einen Stopp der steigenden Mietbelastungen für Menschen mit geringem Einkommen sowie die Stärkung alternativer Wohnkonzepte und des kommunalen Wohnungsbaus um Diversität auf dem Wohnungsmarkt zu gewährleisten.
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