Aufklärung über Hackerangriffe: Vortragsreihe über Cybercrime

Rund 60 Mitglieder besuchten die zwölfte Ausgabe der Vortragsreihe "Impulse zum Thema Cybercrime".

(v. l. n. r.) Andreas Neininger (Steigenberger Parkhotel Braunschweig), Heiko Weigelt (Funke Mediengruppe), Markus Böger (Niedersächsischer Verfassungsschutz - Fachbereich Wirtschaftsschutz), Mario Krause (Kriminalinspektion Braunschweig / Fachkommissariat Cybercrime), Sascha Hummel (AAI-Vorstand), Mirko Rüsing (AAI stellv. Vorsitzender)
(v. l. n. r.) Andreas Neininger (Steigenberger Parkhotel Braunschweig), Heiko Weigelt (Funke Mediengruppe), Markus Böger (Niedersächsischer Verfassungsschutz - Fachbereich Wirtschaftsschutz), Mario Krause (Kriminalinspektion Braunschweig / Fachkommissariat Cybercrime), Sascha Hummel (AAI-Vorstand), Mirko Rüsing (AAI stellv. Vorsitzender) | Foto: Arbeitsausschuss Innenstadt Braunschweig e. V./Philipp Ziebart

Braunschweig. Rund 60 Mitglieder besuchten am Mittwochabend die zwölfte Ausgabe der Vortragsreihe "Impulse zum Thema Cybercrime" des "Arbeitsausschusses Innenstadt Braunschweig e.V." (AAI). Referenten vom Niedersächsischen Verfassungsschutz und aus dem Fachkommissariat Cybercrime der Polizei Braunschweig informierten über aktuelle Bedrohungen und Präventionsmaßnahmen, wie der AAI am Freitag mitteilte. Der Abend habe "eindrucksvoll gezeigt, dass professionelle Hackerangriffe jeden treffen können", so AAI-Vorstandsmitglied Sascha Hummel. Umso wichtiger sei die richtige Prävention, ein stimmiges IT-Sicherheitskonzept sowie eine Sensibilisierung der Belegschaft. "Unsere heutigen Dozenten vom Verfassungsschutz, Braunschweiger Kripo sowie der Funke Medien haben den anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen realistischen Eindruck von der akuten Bedrohungslage vermittelt", so Hummel.



Einblicke in die Bedrohungslage, auch von staatlichen Akteuren, bot Markus Böger vom Niedersächsischen Verfassungsschutz. Zahlreiche sowohl staatliche als auch kriminelle Akteure hätten Interesse an die Daten und Systeme deutscher Unternehmen zu gelangen. Dabei sei die Größe der Unternehmen nicht relevant - vielmehr zähle der Wert der erbeuteten Daten.

Polizei: IT-Forensiker können betroffenen Unternehmen schnell helfen


Ergänzend führte Mario Krause vom Fachkommissariat Cybercrime der Zentralen Kriminalinspektion Braunschweig aus, welche Möglichkeiten den Strafverfolgungsbehörden bei den überwiegend international agierenden Tätergruppen zur Verfügung stehen. Ermittlungen seien langwierig und bräuchten teils Jahre, bis die Täter dingfest gemacht werden könnten. Dafür hätten die Ermittlungsbehörden jedoch eine hohe Aufklärungsrate, so Krause. Es sei wichtig, im Ernstfall zuerst auf spezialisierte IT-Forensiker zurückzugreifen, damit die betroffenen Unternehmen schnell wieder handlungsfähig werden.

Wie ein Hackerangriff aussehen kann, zeigte Heiko Weigelt, Chief Information Officer der Funke-Mediengruppe auf. Das Medienunternehmen wurde Ende 2020 selbst Opfer eines groß angelegten Cyberangriffs, welcher mehr als 1.500 Server und 6.000 Endgeräte lahmgelegt und das operative Geschäft über Monate massiv beeinträchtigt hat. Er erzählte davon, welche Schäden der Angriff im Detail angerichtet hat und welche Maßnahmen die Funke-Mediengruppe nun zur Prävention zukünftiger Bedrohungsszenarien eingerichtet hat. Im Abschluss gab es die Gelegenheit, den Experten beim Networking Fragen zu stellen. Der nächste Impuls soll im Frühjahr 2023 stattfinden. Zu gegebener Zeit sollen dazu Informationen auf der Homepage der AAI zu finden sein.


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