Braunschweig: Die Lieferheld-Mutter Delivery Hero gab am Donnerstag bekannt, dass der ehemalige pizza.de-Stammsitz in Braunschweig in drei Schritten bis August 2015 geschlossen wird. Erst im August Delivery Hero die Braunschweiger geschluckt und betont, es werde keine Entlassungen geben. Nun scheint vor Ort alles gegessen.
Bislang waren am Standort in Braunschweig insgesamt 128 Mitarbeiter tätig, von denen 47 sofort von der schrittweisen Schließung betroffen sind. Alle Mitarbeiter seien informiert und es fänden individuelle Gespräche über Sozialmaßnahmen mit den Betroffenen statt. 81 Arbeitsverhältnisse blieben zunächst erhalten. Bei der Vergabe offener Stellen am Standort Berlin, aktuell gebe es hier rund 50 Vakanzen, sollen Bewerber aus dem Braunschweiger Betrieb bevorzugt behandelt werden.
Delivery Hero habe zur beruflichen Betreuung aller Braunschweiger Mitarbeiter eine führende Outplacement-Agentur engagiert. Parallel würden allen Mitarbeitern Weiterbildungsangebote gemacht, um ihre Qualifikation zu verbessern.
Die Entscheidung habe keine Auswirkungen auf pizza.de. "Pizza.de ist eine starke Marke, in die wir weiter investieren wollen. Dies soll aber in Zukunft am Standort Berlin geschehen", so Niklas Östberg, CEO von Delivery Hero.
Weder Kunden noch Restaurant-Partner von pizza.de seien von den Veränderungen betroffen. Der reibungslose Ablauf sei durch die verbleibende Braunschweiger Mannschaft sichergestellt. Zudem könnten einzelne Aufgaben vom Standort Berlin übernommen werden. Analysen des Geschäftsbetriebs in Braunschweig hätten ergeben, dass nur die Konzentration des Deutschlandgeschäftes auf den gemeinsamen Standort Berlin optimale Synergieeffekte im Sinne einer dauerhaft zukunftsfähigen Marktpositionierung garantiere. Diese Synergien seien notwendig, um Restaurant-Partnern attraktive Konditionen anbieten zu können. Vor diesem Hintergrund hoffe Delivery Hero, dass möglichst viele Mitarbeiter der Braunschweiger Belegschaft sich auf die offenen Stellen im Berliner Hauptsitz bewerben werden, um aus der Hauptstadt die Wachstumsgeschichte des Unternehmens gemeinsam fortzuschreiben.
Ausgeliefert: 128 Mitarbeiter verlieren ihren Job
von Thorsten Raedlein