Auslaufmodell Telefonzelle: 27 Standorte betroffen

von Nick Wenkel


In der nächsten Stadtbezirksratssitzung soll entschieden werden. Symbolfoto: Anke Donner
In der nächsten Stadtbezirksratssitzung soll entschieden werden. Symbolfoto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Wie bereits in den vergangenen Jahren hat die Telekom Deutschland GmbH mitgeteilt, dass sie eine Reduzierung der Standorte öffentlicher Telekommunikationsstellen im Braunschweiger Stadtgebiet plant. Wie aus der Verwaltungsvorlage des Stadtbezirks Stöckheim-Leiferde hervorgeht, sind in diesem Jahr insgesamt 27 Standorte betroffen.


Bei 20 Telefonzellen handle es sich um Standorte, die auch bei der letzten Reduzierungsmaßnahme im Jahr 2014 schon im Blickpunkt standen. Laut Vorlage begründe die Telekom Deutschland GmbH ihre Reduzierungsabsichtdamit, dass nur extrem wenig genutzte Telefonzellen zurückgebaut werden sollen. Hierfinden Sie eine Auflistung über die durchschnittlich im Monat erzielten Einnahmen des jeweiligen Gerätes. Demnach haben sechs Geräte weniger als fünf Euro erwirtschaftet, zwei weitere weniger als zehn Euro, vier weniger als 15 Euro, fünf Geräte weniger als 25 Euro, zwei weniger als 30 Euro und lediglich ein Gerät weniger als 35 Euro. Unter den zum Abbau vorgesehenen Standorten befinden sich zudem sieben Basistelefone - Notruftelefone -, die ganzjährig nicht genutzt wurden.

Austausch gegen Basistelefone


Die Telekom Deutschland GmbH führe zur Begründung aus, dass die Münztelefone derzeit im analogen Festnetz betrieben und nach der anstehenden Umstellung auf aktuelle Technik nicht mehr funktionieren werden. Mithin würde ein kostenintensiver Austausch der betroffenen Geräte notwendig. Dieser Austausch sei im Hinblick auf die geringe Nutzung wirtschaftlich nicht sinnvoll. Insofern habe die Telekom Deutschland GmbH bereits jetzt angekündigt, die Münztelefone gegen Basistelefone auszutauschen, sofern dem Abbau der Geräte nicht zugestimmt werden sollte.

Im Schnitt 1,6 Mobiltelefone


Abschließend führe die Telekom Deutschland GmbH - wie auch in den Jahren zuvor - erhebliche Umsatzeinbußen an öffentlichen Telekommunikationsstellen an, welche auf die immens angestiegene Nutzung des Mobilfunks zurückzuführen seien. Mittlerweile verfüge jeder Bundesbürger im Schnitt über 1,6 Mobiltelefone. Personen, die ein Mobiltelefon bei sich trügen, verwendeten kein öffentliches Telefon. Auch ältere Mitbürger nutzten inzwischen zum überwiegenden Teil solche Geräte. Man geht davon aus, dass die Mobiltelefon-Dichte so groß ist, dass Notruftelefone nicht ins Gewicht fallen. Zudem gingen erfahrungsgemäß, falls ein Notruf von einem entsprechenden Gerät abgesetzt wird, parallel auch mehrere Meldungen über Mobilfunk bei der Notrufzentrale ein.

Verwaltung möchteAbbau zustimmen


Die Bundesnetzagentur habe im Einvernehmen mit den kommunalen Spitzenverbänden einer Reduzierung von öffentlichen Telekommunikationsstellen grundsätzlich zugestimmt. Nach § 78 Telekommunikationsgesetz (TKG) ist für jeden einzelnen Standort die Zustimmung der Stadt Braunschweig zum Abbau erforderlich. Vor dem Hintergrund der gegebenen Informationen empfiehlt die Verwaltung, vor allem bei Telefonanlagen, die wenige oder gar keine Einnahmen erwirtschaften, dem Abbau wie vorgeschlagen in der kommenden Sitzung am 8. August zuzustimmen.


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