Ausstellung zum Braunschweiger Architekten Peter Joseph Krahe


| Foto: Stadt Braunschweig



Braunschweig. Eine Sonderausstellung mit dem Titel „Peter Joseph Krahe. Ein Architekt um 1800“ ist vom 8. Oktober 2015 bis zum 13. Januar 2016 im Städtischen Museum Braunschweig, Haus am Löwenwall, Steintorwall 14, zu sehen. Oberbürgermeister Ulrich Markurth wird die Ausstellung am heutigen Mittwoch, 7. Oktober, offiziell eröffnen.

Die Ausstellung zeigt nach über 50 Jahren – die letzte Krahe-Ausstellung war 1958 im Städtischen Museum Braunschweig – wieder herausragende Exponate aus dem einmaligen Bestand von über 800 originalen Zeichnungen des 1758 geborenen Architekten Peter Joseph Krahe. Zu den Exponaten zählen weiterhin Gemälde, Büsten, Bekleidung, Münzen, Kunstgewerbliches, historisches Handwerkszeug und Architekturmodelle. Die Ausstellung erzählt die Geschichte von Krahes beruflichem Werdegang in der Zeit der Französischen Revolution, der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und der Napoleonischen Kriege. Außerdem zeigt sie Krahe, der stets der neoklassizistischen Architektur verpflichtet blieb, im Kontext zu anderen berühmten Architekten seiner Zeit, wie Karl Friedrich Schinkel, Friedrich Weinbrenner oder David Gilly.

Krahes Bauwerke und die in großen Teilen erhaltenen Wallanlagen prägen noch heute das Stadtbild von Braunschweig, wo er von 1803-1840 lebte. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere wurde Krahe 1813 von Herzog Friedrich-Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, dem „Schwarzen Herzog“, zum Oberbaudirektor ernannt. Zur Zeit des Westphälischen Königreichs war Krahe für König Jerôme tätig. Von ihm hatte Krahe die Aufgabe, eine neue Innenarchitektur für das Braunschweiger Schloss zu entwerfen. Für die in den napoleonischen Kriegen gefallenen Herzöge von Braunschweig-Lüneburg baute er ein Denkmal auf dem Löwenwall. Dieses Monument gehört zu seinen herausragenden Arbeiten.

Geboren wurde Peter Joseph Krahe in Mannheim. Seine künstlerische Ausbildung begann er 1775 an der Düsseldorfer Kunstakademie, die von seinem Vater Lambert Krahe geleitet wurde. Der junge Krahe hatte als Künstler schnell Erfolg. Nach einem Stipendium in Italien, geprägt von den Formen der Antike und der Renaissance, wandte er sich der Baukunst zu und wurde 1787 von dem Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus von Sachsen mit dem Bau des Theaters in Koblenz beauftragt. Krahes Arbeit in den Diensten des Kurfürsten von Trier endete 1794 mit der Besetzung des Landes durch die Revolutionsarmee. 1803 erhielt Krahe eine neue Anstellung als Leiter des Bauwesens im Herzogtum Braunschweig.


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