Braunschweig. Die Historische Ausstellung „Hier baut die Stadt Braunschweig“ wird bis 31. Oktober 2015 im Städtischen Museum Braunschweig, Altstadtrathaus, Altstadtmarkt 7, gezeigt. Der Eintritt ist frei. Ausgestellt sind Bilder und Planungsunterlagen der wechselvollen Baugeschichte des Altstadtrathauses im 20. Jahrhundert. Zu sehen sind historische Fotoaufnahmen der Fachwerkgebäude des alten Messeorts „Autorhof“, Baupläne der Pianofortefabrik „Zeitter & Winkelmann“ für den Bau eines Konzertsaals, Innenansichten der zerstörten Dornse und Fotografien der wüsten Gewölbe im Altstadtrathaus vor dem Umbau.
Vor 30 Jahren eröffnete das Städtische Museum Braunschweig mit der Ausstellung „Braunschweig – das Bild der Stadt in 900 Jahren“ sein Museum im Altstadtrathaus. Bereits 1977 lagen die ersten Planungen für den Umbau des historisch höchst wertvollen mittelalterlichen Bauwerks Altstadtrathaus vor. Es bestand der Wunsch, dieses großartige Zeugnis gotischer Baukunst durch den Einbau von Ausstellungsräumen, einer breiteren Öffentlichkeit zu erschließen.
Mit der Wiederherstellung des noch immer kriegszerstörten Autorhofes an der Breiten Straße plante der mit dem Umbau beauftragte Architekt Dieter Quiram (1938 – 2013) zur optimalen Erschließung aller Gebäudebereiche die Anlage eines zentralen Treppenhauses. So sah die Planung im Erdgeschoss einen Informationsbereich und einen Wechselausstellungsraum für den Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) vor. Die komplett erhaltenen Kellergewölbe sollten für die Einrichtung einer Ausstellung der Ethnographischen Sammlung des Städtischen Museums Braunschweig vorbereitet werden, da diese die „jahrhundertealte Handelstradition“ der Stadt spiegelt.
Die Bauplanung war bereits 1978 abgeschlossen und vom Rat der Stadt bestätigt. Aber die Finanzierung des zuletzt 5,7 Millionen teuren Bauprojekts war schwierig. Erst Sondermittel im Rahmen der Landesausstellung „Stadt im Wandel“ erlaubten 1982 den Baubeginn. Nach dem Umbau konnte anlässlich des Besuchs von Bundespräsident Karl Carstens am 1. April 1984 erstmals wieder ein Stadtempfang in der Dornse stattfinden und 1985 die Fertigstellung des Museumsbereichs gefeiert werden. Der ursprüngliche Wunsch der dauerhaften Präsentation der Ethnographischen Sammlung wurde nicht umgesetzt, sondern zugunsten einer Ständigen Ausstellung zur Stadtgeschichte aufgegeben.
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