Autofreier "Großer Hof": Pläne werden gezeigt

Nach dem Wettbewerb zeigt die Stadt jetzt die Pläne und Modelle zur Umgestaltung des Großen Hofes.

Fußgängerperspektive Großer Hof. (Konzept)
Fußgängerperspektive Großer Hof. (Konzept) | Foto: prasch buken partner architekten partG mbB mit GHP Landschaftsarchitekten, Nikolaus Gurr + Christin Schierstedt

Braunschweig. Ab Dienstag, dem 22. Oktober, können Bürger im Rathaus-Altbau die innovativen Pläne und Modelle des Wettbewerbs zum neuen „Wohn- und KreativQuartier Großer Hof“ besichtigen. Die Ausstellung, die bis zum 8. November geöffnet ist, zeigt die Entwürfe der teilnehmenden Architektur- und Stadtplanungsteams. Zusätzlich bietet die Stadt jeden Mittwoch ab 16:30 Uhr kostenlose Führungen an, die ohne Anmeldung besucht werden können.



Der Wettbewerb zur Umgestaltung des bisher untergenutzten Areals um den Großen Hof zog 19 Teams aus ganz Deutschland und dem näheren europäischen Ausland an. Unter der Leitung von Professorin Lydia Rintz wählte die Jury am 13. September den Entwurf der Hamburger Arbeitsgemeinschaft prasch buken partner architekten partG mbB, GHP Landschaftsarchitekten Nikolaus Gurr und Christian Schierstedt GbR als Gewinner aus.

Der Siegerentwurf zielt darauf ab, ein kreatives und urbanes Quartier zu schaffen, das sich harmonisch in das bestehende Stadtbild einfügt. Die Entwurfsphilosophie basiert auf der Idee der „Stadtreparatur“, wobei die historischen Strukturen der Umgebung respektiert und gleichzeitig durch moderne Architektur ergänzt werden. Die geplanten Gebäude sollen die Trauf- und Firsthöhen der Bestandsbauten aufgreifen und einen fließenden Übergang zwischen Alt und Neu schaffen. Dies fördert nicht nur die städtebauliche Integration, sondern schafft auch neue, lebendige Räume.

Raumkonzept und Nutzung


Das Areal wird auf eine Fläche von circa 2,5 Hektar entwickelt und soll sowohl Wohnraum als auch Flächen für die Kreativwirtschaft bieten. Der Entwurf beinhaltet:

Vielseitige Wohnnutzungen: Wohnungen in verschiedenen Segmenten, inklusive Atelierwohnungen, die die Verbindung von Wohnen und Arbeiten fördern.

Kreativräume: Plätze für Künstler, Handwerker und Start-ups, einschließlich Atelierflächen und Galerien, die in das städtische Leben integriert sind.

Soziale Infrastruktur: Eine Kita im Norden des Quartiers bietet Platz für Kinder und schafft gleichzeitig ein lebendiges Nachbarschaftsgefühl.

Zentrale Elemente des Entwurfs


Ein Highlight des Entwurfs ist der geplante Mobility Hub, der nicht nur als Parkplatz dient, sondern auch innovative Mobilitätsangebote wie Carsharing und Fahrradverleih umfasst. Der gesamte Bereich wird autofrei gestaltet, was die Aufenthaltsqualität erhöht und die Umweltbelastung reduziert.

Das Herzstück des Quartiers bildet der Große Hof mit seinem eindrucksvollen Baumdach, das als zentraler Treffpunkt fungiert. Diese grüne Oase wird nicht nur zur Entspannung einladen, sondern auch wichtige ökologische Funktionen übernehmen, etwa bei der Regenrückhaltung.

Darüber hinaus sind öffentliche Stadträume vorgesehen, die Platz für Gastronomie und Veranstaltungen bieten. Die Gestaltung der Freiflächen wird durch eine abwechslungsreiche Bepflanzung und verschiedene Grünräume charakterisiert, die den Bewohnern und Besuchern vielfältige Nutzungsmöglichkeiten bieten.

Wichtiger Baustein für die Innenstadt


Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer betont die Bedeutung des Projekts für die weitere Entwicklung der Braunschweiger Innenstadt: „Das Wohn- und Kreativquartier Großer Hof bildet einen weiteren, wichtigen Baustein im Braunschweiger Innenstadtkontext.“ Die Ausstellung im Rathaus bietet der Bevölkerung die Gelegenheit, die Vision für ein neues, lebendiges Quartier hautnah zu erleben und sich aktiv am Entwicklungsprozess zu beteiligen.


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