Bahngleise werden erneuert, Hafenbecken entschlammt


| Foto: Jens Hohls



Braunschweig. Mit überdurchschnittlich hohen Unterhaltungs­investiti­onen von rund 800.000 Euro geht der Braun­schweiger Hafen in das neue Geschäftsjahr.

"Diese Investitionen sichern die Leistungsfähigkeit unseres Hafens. Er ist das Tor der Wirtschaft aus der Region Braunschweig zu den Seehäfen und den europäischen Wasserstraßen und damit eine wichtige Infrastruktureinrichtung", betonte Jens Hohls, Geschäftsführer der städtischen Hafenbetriebsgesellschaft. "Hier können Güter über die Verkehrsträger auf der Schiene, der Straße und dem Wasser umgeschlagen werden. Das ist ein großer Vorteil Braunschweigs als Wirtschaftsstandort." Im ersten Quartal soll das Hafenbecken ausgebaggert werden, da sich im Laufe der Zeit von der Schifffahrt aufgewirbelte Schwebstoffe als Sediment abgesetzt haben. Die Entschlammung muss in regelmäßigen Abständen alle 15 bis 20 Jahre erfolgen. Nach Peilungen müssen rund 6.700 Tonnen Schlamm ausgebaggert und entsorgt werden. Zugleich ist es erforderlich, mit rund 5.000 Tonnen Wasserbausteinen sogenannte Auskolkungen, das sind Vertiefungen auf dem Grund des Hafenbeckens, zu verfüllen. Die Gesamtkosten für diese Instandsetzungsarbeiten belaufen sich auf rund 200.000 Euro.

Arbeiten an den Bahngleisen


Weiterer Schwerpunkt der Instandsetzung ist die Ertüchtigung der hafeneigenen Bahngleise, für die Ersatzinvestitionen von rund 600.000 Euro nötig sind. In "normalen" Geschäftsjahren schlägt dieser Posten nur mit durchschnittlich 100.000 Euro zu Buche. Der erhöhte Umfang der Instandhaltung ist durch eine Förderung des Bundes und des Landes Niedersachsen über 400.000 Euro möglich. Bereits Ende vergangenen Jahres hat die Hafenbe­triebsgesellschaft einen neuen Containerstapler mit einem Anschaffungspreis von 375.000 Euro in Betrieb genommen. Erstmals konnte die Spezial­maschine eines niederländischen Herstellers bei der Lammer Firma Gabelstapler-Service in Braunschweig geordert werden - zuvor mussten Containerstapler in Bremen oder Hamburg erworben werden. Mit diesem Gerät können Container mit einem Gewicht von bis zu 45 Tonnen bewegt und vierfach über­einandergestellt werden. Das Fahrzeug wird für die Lkw-Abfertigung eingesetzt. Insgesamt sind drei Großgeräte dieser Art am Braunschweiger Terminal im Einsatz. Gut angelegtes Geld, denn in der Binnenschifffahrt geht der Trend vom Massengut zum Container: Rund ein Drittel aller Ladungen werden in den genormten Transportbehältern befördert. "Mit einem Güterumschlag von rund 830.000 Tonnen und 60.000 Standartcontainern haben wir 2014 genauso viel Güter abgefertigt wie 2013", berichtet Hafenchef Jens Hohls "Wir gehen davon aus, dass wir die Mengen in 2015 stabil halten können".

Viele Güter werden umgeschlagen


Im Hafen Braunschweig werden verschiedenste Güter umgeschlagen. Dabei spielt im Massengutumschlag die Versorgung eines Heizkraftwerkes des Energiever­sorgers BS|Energy mit Kohle genauso eine Rolle, wie die Verladung der Getreideernte aus der Region in die Welt. Einen großen Anteil haben auch die Versorgung der Region mit Heizöl und Dieselkraftstoff und der benachbarten Stahlwerke mit Schrott. Auf einer 38.000 Quadratmeter großen Fläche stapeln sich Container der internationalen Reedereien wie China Shipping Line, Yang Ming, Maersk, Hapag Lloyd oder NYK Logistics. Rund 60.000 Stück werden davon jedes Jahr umgeschlagen. Damit hat Braunschweig den größten Container-Binnenhafen in Norddeutschland. In Containern umgeschlagen werden Textilien, Möbel, Fahrzeugteile, Gips, Zucker oder Mehl. Zu den Kunden des Hafens gehören fast alle Unternehmen, die in der Region Rang und Namen haben etwa Ikea, New Yorker, Volkswagen, MAN, die Salzgitter AG, die Mühle Rüningen aber auch die Brauerei Wolters.


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