Braunschweig. Die "Bahnstadt", Braunschweigs großes, im Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) von den Bürgerinnen und Bürgern miterarbeitetes und vom Land gefördertes Stadtumbauprojekt, steht vor einem ersten wichtigen Planungsschritt. Die Verwaltung schlägt dem Rat vor, für den Bereich "Schefflerstraße Süd" einen Bebauungsplan mit örtlicher Bauvorschrift aufzustellen. Dies berichtet die Stadt Braunschweig.
Damit soll der Bau einer Entlastungsstraße ermöglicht werden, um das Wohngebiet Bebelhof und insbesondere die Borsigstraße vom Durchgangsverkehr zu befreien. Eine entsprechende Beschlussvorlage ist jetzt in den Gremienlauf gegeben worden.
Unter dem Leitziel "Die Stadt kompakt weiterbauen" wurde im ISEK-Arbeitsfeld "Flächenentwicklung und Städtebau" das Rahmenprojekt R 03 "Die neue Bahnstadt und das urbane Entrée am Hauptbahnhof" festgelegt. In der neuen Bahnstadt sollen auf einer Fläche von rund 82 Hektar unter anderem attraktive Gewerbestandorte mit urbanen Wohngebieten entstehen beziehungsweise erhalten werden.
Neue Anbindung an den Lokpark
Ein erster Baustein ist die Anbindung des ehemaligen Ausbesserungswerks und des Lokparks östlich des Bebelhofes durch eine neue Straße, um die Bewohner im Quartier Bebelhof zu entlasten und so ihr Wohnumfeld im Sinne der Städtebauförderung zu verbessern. Daher soll der derzeit über die Borsigstraße geführte Gewerbeverkehr künftig von der Schefflerstraße über eine nahe der A 39 verlaufende neue Straße abgewickelt werden. Außerdem ist im Kreuzungsbereich Salzdahlumer Straße/A 39 die Entwicklung eines stadtbildprägenden Bürogebäudes als "Stadttor" zur Innenstadt geplant.
Nachdem der FC Braunschweig im vergangenen Jahr den Pachtvertrag aufgelöst hatte, steht das gesamte Sportplatzareal südlich der Schefflerstraße für eine bauliche Inanspruchnahme zur Verfügung. Die Kleingartenanlage "Sonnenschein" soll durch eine Straßenführung nah entlang der A 39 so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Die gemäß Paragraph 9 Bundesfernstraßengesetz festgelegte Bauverbotszone von 40 Metern muss jedoch eingehalten werden, da entsprechende Anträge zur Reduzierung dieses Abstandes zur A 39 von der zuständigen Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr abgelehnt wurden.
"Kleingartenanlage soll überplant werden"
Es ist daher nicht zu vermeiden, auch einen Streifen der Kleingartenanlage zu überplanen. "Wir haben bereits Gespräche mit Vertretern des Kleingartenvereins Sonnenschein sowie des Landesverbandes der Gartenfreunde geführt", berichtet Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. "Sie sind konstruktiv verlaufen und werden fortgeführt mit dem Ziel, einen tragfähigen Ausgleich zum Beispiel in Form von Gartenersatzflächen in der näheren Umgebung zu finden."
Der Vorschlag wird zunächst am 29. Oktober im Stadtbezirksrat Viewegsgarten-Bebelhof diskutiert, bevor sich einen Tag später der Planungs- und Umweltausschuss damit befasst. Die Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss am 5. November.
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