Basketball Löwen beenden Negativserie: Heimsieg gegen Ulm

Lukas Meisner erzielte mit 25 Punkten eine neue persönliche BBL-Bestleistung. Im ohnehin dezimierten Kader fehlte Bazou Koné mit Rückenproblemen.

Die Basketball Löwen haben endlich wieder gewonnen. Archivbild
Die Basketball Löwen haben endlich wieder gewonnen. Archivbild | Foto: Susanne Hübner

Braunschweig. Draußen tobte das Schneegestöber und in der Volkswagen Halle trotzten die Basketball Löwen am Sonntagnachmittag allen Widrigkeiten. Sie gewannen nach einer starken Teamleistung mit 94:92 (46:54) in einem „Crunchtime“-Krimi gegen die favorisierten Gäste von ratiopharm Ulm und stoppten trotz des Fehlens von Bazou Koné (Rückenprobleme), der erst jüngst überstandenen Quarantäne und der Trennung von Leistungsträger Bryon Allen ihre Niederlagenserie. Das berichten die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Dabei kamen die Löwen gut ins Spiel und lagen früh mit zehn Punkten in Führung. Allerdings schlugen die Ulmer im Stile einer Top-Mannschaft zurück und übernahmen im zweiten Viertel das Zepter, erspielten sich einen 14-Punkte-Vorsprung (40:54). Die jungen Wilden steckten aber nicht auf. „Wir haben uns zurückgekämpft und wir haben einen Weg gefunden, miteinander zu spielen. Das war ausschlaggebend dafür, dass wir das Spiel gedreht und gewonnen haben“, sagte Strobl nach dem Spiel, in dem sein Team in der zweiten Halbzeit nur noch 38 gegnerische Punkte zuließ und mit Lukas Meisner den „Matchwinner“ hatte. Der Löwen-Kapitän war im letzten Viertel kaum zu stoppen und warf seine Mannschaft zur Führung. Die behielt in einer spannenden Schlussphase die Nerven und holte den wichtigen Sieg. Insgesamt punkteten fünf Löwen zweistellig. Darunter war neben Lukas Meisner (25 Punkte) und Karim Jallow (20 Punkte) auch Lukas Wank, der nach seiner überstandenen Corona-Erkrankung erstmals wieder auf dem Parkett stand und auf zehn Punkte kam. Für den Tabellensechsten aus Ulm war Dylan Osetkowski mit 18 Punkten am erfolgreichsten, Tommy Klepeisz kam bei seiner Rückkehr an alter Wirkungsstätte auf 11 Zähler.

Viel Energie trotz Quarantäne


Obwohl die Löwen erst Anfang der Woche aus der Quarantäne gekommen waren, gingen sie mit viel Energie ins Spiel, spielten aggressiv und trafen sicher (67 Prozent aus dem Feld, 83 Prozent Dreierquote). Das galt vor allem für Karim Jallow. Der erzielte im ersten Viertel 14 Punkte, verwandelte dabei 100 Prozent seiner Würfe und riss seine Mannschaft mit. Er war es auch, der in der 6. Minute das 20:13 gegen eine Ulmer Mannschaft erzielte, die zunächst Probleme hatte, gegen die Braunschweiger Zonen-Verteidigung ihren Rhythmus zu finden. So konnte sich das Strobl-Team in der 9. Minute auch eine verdiente 10-Punkte-Führung erspielen (29:19), die jedoch bis zum Viertelende binnen weniger Sekunden auf einen Punkt schmolz (31:30).

Die Löwen kassierten viertelübergreifend ein 0:14-Lauf zum 31:35, für den auch Ulms Nationalspieler Andreas Obst mitverantwortlich war. Der Shooting Guard war in den Anfangsminuten des zweiten Spielabschnitts nicht zu stoppen. Aber nicht nur er, sondern die gesamte Gäste-Mannschaft spielte jetzt mit viel mehr Intensität und damit hatten die Löwen offensiv wie defensiv große Probleme. Schilling & Co. kamen kaum noch zu guten Abschlüssen und wenn doch, dann vergaben sie diese. Die Folge: Die Feldtrefferquote sank (50 Prozent) und der Rückstand wuchs bis auf 14 Zähler an (40:54), ehe Garai Zeeb und Lukas Meisner je per Dreier zum 46:54 zur Halbzeitpause verkürzten.

Löwen bissen sich in das Spiel


Im dritten Viertel liefen die Löwen den Ulmern zunächst hinterher. Aber sie steckten nicht auf, sondern bissen sich in dieses Spiel und kamen zu den nötigen defensiven Stopps. Lediglich 17 Punkte ließen sie in diesem Abschnitt zu, in dem sie sich nach drei Dreiern in Folge den 61:61-Ausgleich erarbeitet hatten (26. Minute). Gäste-Coach Jaka Lakovic nahm daraufhin eine Auszeit und auf die zeigten die Ulmer mit einem 0:8-Lauf eine Reaktion. Aber es blieb dabei. Die Löwen kämpften, sie kompensierten ihre kurze Rotation durch Zusammenhalt, ließen sich nicht abschütteln und lagen nach 30 Minuten nur mit 67:71 hinten.

Alles war noch drin! Und das spürte das Strobl-Team, in dem jetzt Lukas Meisner heiß lief. Der Löwen-Kapitän erzielte im letzten Viertel 13 Punkte, traf darunter drei Dreier - einen davon zum 82:80 (36. Minute) und einen weiteren drei Minuten vor dem Ende zum 85:81. Die Ulmer gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und so entwickelte sich eine packende Schlussphase. Die Gäste erzielten über ihren Topscorer Dylan Osetkowski den Ausgleich (86:86), die Löwen konterten mit einen 6:0-Lauf, auf den die Ulmer erneut Antworten parat hatten und auf zwei Zähler verkürzten. Beim Stand von 94:92 für die Löwen bekamen die Gäste noch einen letzten Wurf, der verfehlte aber das Ziel und damit war der Sieg perfekt!

Trainerstimmen zum Spiel:


Pete Strobl (Basketball Löwen): „Es war das erwartet schwere Spiel. Ulm ist eine Spitzenmannschaft, eine EuroCup-Mannschaft. Sie haben viele gute Spieler und Tommy Klepeisz und Dylan Osetkowski sind wirklich was Besonderes. Wir haben nicht nur als Mannschaft, sondern als Familie miteinander und füreinander gekämpft, das war heute der Unterschied. Wir haben von Anfang an alles gegeben, auch in den Schwächephasen, die es im Basketball immer gibt. Wir haben uns zurück gekämpft und wir haben einen Weg gefunden, miteinander zu spielen. Das war ausschlaggebend dafür, dass wir das Spiel gedreht und gewonnen haben.“

Jaka Lakovic (ratiopharm ulm): „Nach dieser Leistung meiner Mannschaft ist es schwer, etwas zum Spiel zu sagen. Erstmal Glückwunsch an Braunschweig zu dem verdienten Sieg. Man kann immer besser oder schlechter spielen, aber unsere Einstellung heute war respektlos dem Spiel gegenüber, eine Schande.“


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