Basketball Löwen starten mit Derby ins neue Jahr

Dabei müssen sie verletzungsbedingt auf ihren Topscorer und Kapitän Robin Amaize verzichten.

Die Löwen müssen auf ihren Top-Scorer und Kapitän Robin Amaize im Derby verzichten. (Archivbild)
Die Löwen müssen auf ihren Top-Scorer und Kapitän Robin Amaize im Derby verzichten. (Archivbild) | Foto: Rayk Maschauer

Braunschweig. Den Basketball Löwen Braunschweig bleibt nicht viel Zeit, um die Hiobsbotschaft des verletzungsbedingt vorzeitigen Saisonendes von Kapitän Robin Amaize zu verdauen. Schon am morgigen 2. Januar wartet nach der Mittwochspartie beim Tabellenführer Telekom Baskets Bonn (83:89) die nächste große Herausforderung auf das Team von Headcoach Jesús Ramírez: Das tritt auswärts zum Derby beim Tabellendritten BG Göttingen (18:6) an. Tip-Off der Begegnung, zu der 500 Zuschauer zugelassen sind, ist um 15:00 Uhr – MagentaSport überträgt wie gewohnt live. Hierüber berichten die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Für die Löwen wird es gegen Göttingen gelten, sich ohne Robin Amaize möglichst schnell neu zu sortieren und Rollen eventuell anders zu verteilen. Dabei geht es allerdings nicht nur darum, die 13,7 Punkte, 3,8 Rebounds und 3,1 Assists, die der Kapitän beigesteuert hat, aufzufangen. Denn neben der Spielqualität des 27-Jährigen sind es vor allem auch sein Leadership und seine Erfahrung, die enorm fehlen werden. „Es ist alles andere als eine einfache Situation für unsere junge Mannschaft. Sie wird jetzt noch enger zusammenrücken und versuchen müssen, das Fehlen von Robin über Geschlossenheit und Teamspirit zu kompensieren“, sagt Löwen-Sportdirektor Nils Mittmann mit Blick auf das morgige Spiel beim starken Tabellendritten.

Physis und Intensität entscheiden


Um bei der BG Göttingen mithalten zu können, wird aber auch ein weiterer Aspekt entscheidend sein: die eigene Physis und Intensität. Die fehlte den Löwen am Mittwoch beim aktuellen BBL-Spitzenreiter Bonn in der ersten Halbzeit, in der sie schon mit 17 Punkten in Rückstand gerieten. Zwar zeigten sie eine deutlich griffigere zweite Spielhälfte und kamen sogar bis auf einen Zähler heran (81:82), konnten die Partie aber nicht mehr drehen. Allerdings mussten die Löwen im Schlussviertel ohne ihre beiden Topscorer Robin Amaize und David Krämer auskommen. Bei dem starken Krämer (20 Punkte) war es foulbedingt, Amaize hingegen zog sich Anfang des letzten Viertels die Verletzung zu und konnte nicht mehr weiterspielen.

"Von Beginn an dagegenhalten"


Doch auch wenn die Löwen trotz dieser Widrigkeiten nah am Überraschungserfolg dran waren, so war Jesús Ramírez nicht zufrieden. „Es war wie immer. Sobald ein Gegner physisch agiert, spielen wir nicht gut. Wir waren in der ersten Halbzeit erneut zu soft. Danach waren wir deutlich besser. Aber ich will nicht erst in der zweiten Hälfte gut spielen, sondern von Beginn an dagegenhalten“, so der Löwen-Headcoach. Das werden die Löwen morgen beherzigen müssen, denn die „Veilchen“ sind ein physischer Gegner, der in dieser Saison mit einer guten Verteidigung überzeugt. 79,2 Punkte lässt die Mannschaft von Cheftrainer Roel Moors im Schnitt zu und hat bislang nur drei BBL-Spiele verloren.

BG Göttingen wurde schon einmal geschlagen


Eine Niederlage mussten die Südniedersachsen allerdings auch im Pokal-Achtelfinale einstecken – und zwar gegen die Löwen. Die entschieden das Spiel damals deutlich mit 97:77 und Robin Amaize als Topscorer (25 Punkte) für sich. Guard Zack Bryant und Big Man James Dickey, die in der Partie noch mit dabei waren, gehören seit einigen Wochen nicht mehr zum Göttinger Kader. Beide Positionen wurden noch nicht wieder neu besetzt, doch scheint der Moors-Mannschaft das eher geholfen als geschadet zu haben. „Sie haben auf jeden Fall eine gute Chemie entwickelt und jeder im Team scheint seine Rolle genau zu kennen. Das sieht man auch an den Ergebnissen“, sagt Ramírez. Zuletzt gewannen die Göttinger mit 88:86 auswärts bei ratiopharm ulm. Dieser Sieg war der fünfte Erfolg in Folge, insgesamt hat die BG aus den vergangenen zehn Partien acht Siege geholt. Dabei konnte sie sich neben der Verteidigung auch auf die aktuell beste Dreierquote der Liga (40 Prozent) und das Guard-Duo Kamar Baldwin und Stephen Brown verlassen. „Beide Guards sind sehr gefährlich und ebenso wie Bonns Parker Jackson-Cartwright schwer zu verteidigen. Das kann man nur als Kollektiv leisten“, so der Löwen-Headcoach.

Ein starker Gegner


Baldwin ist mit 18,4 Punkten Göttinger Topscorer und ligaweit der drittbeste Punktesammler. Seine Punkte erzielt er bei 44-prozentiger Feldquote, darunter fallen 37,7 Prozent von der Dreierlinie. „Er übernimmt für Göttingen, wenn es darauf ankommt. Aber er kann nicht nur punkten, sondern auch kreieren“, sagt Ramírez. Das gilt auch für Brown, der auf 12,8 Punkte pro Spiel kommt und mit 5,3 Assists im Schnitt bester Vorlagengeber des Teams ist. Shooting Guard Jake Toolson trägt ebenfalls 12,8 Punkte bei und erzielt diese vornehmlich mit seiner extrem starken Dreierquote von 53 Prozent. Ähnlich wurfstark aus der Distanz präsentiert sich Akeem Vargas (51 Prozent). Der drehte zuletzt richtig auf und kam beim Sieg in Ulm auf 17 Punkte – darunter waren fünf getroffene Dreier. Der 2,18 Meter große Center Philipp Hartwich räumt hingegen unter den Körben auf: Er ist bester BG-Rebounder (4,7 RpS) und zudem noch ein sehr ordentlicher Shotblocker (1,7 BpS).


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