Basketball Löwen verlieren mit 79:94 gegen Bayern München

Ein 2:14-Lauf im letzten Viertel besiegelte die Niederlage.

Die Löwen zogen gegen den Favoriten aus München den Kürzeren.
Die Löwen zogen gegen den Favoriten aus München den Kürzeren. | Foto: Susanne Hübner

Braunschweig. „Wir haben uns heute Respekt verdient“, befand Basketball Löwen-Headcoach Pete Strobl nach dem Spiel gegen das Spitzen- und Euroleague-Team FC Bayern München am Dienstagabend. Und auch sein Gegenüber, Gäste-Coach Andrea Trinchieri, sagte, dass seine Mannschaft eine solide Leistung gegen ein gutes Braunschweiger Team gezeigt habe, das mit sehr viel Energie spiele. Und tatsächlich hatten die Löwen bei der 79:94-Heimniederlage (32:43) in der Volkswagen Halle gegen den klaren Favoriten einen guten Auftritt. Das berichten die Basketball Löwen Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Die Löwen trafen gegen die starke Bayern-Verteidigung 50 Prozent ihrer Feldwürfe (45 Prozent Dreierquote), holten über ihre aggressive Spielweise 27 Freiwürfe heraus und gestalteten das Rebound-Duell ausgeglichen (27/26). Zudem hatten sie sich nach mehrfachen zweistelligen Rückständen immer wieder zurückgekämpft und lagen in der 32. Minute nur mit fünf Zählern hinten (61:66), ehe die Bayern das Spiel in drei starken Minuten im letzten Viertel mit einem 2:14-Lauf entschieden. Löwen-Center Gavin Schilling zeigte eine sehr gute Leistung gegen die athletischen Münchner Big Men und kam auf 19 Punkte. Für die Gäste war JaJuan Johnson mit 22 Zählern am erfolgreichsten. Am Sonntag geht es für die Löwen mit dem nächsten Spiel weiter. Dann empfangen sie die NINERS Chemnitz (Tip-Off: 15 Uhr)

Die Löwen hatten im ersten Drittel keine gute Trefferquote.
Die Löwen hatten im ersten Drittel keine gute Trefferquote. Foto: Susanne Hübner


Die Löwen starteten mit wenig Rhythmus und drei Ballverlusten, konnten das Spiel aber dennoch offenhalten. In der 7. Minute stand es erst 9:9, weil beide Teams bis hierhin einiges liegen gelassen hatten. Dann wurde der FC Bayern physischer, nutzte eine Braunschweiger Schwächephase und zog über einen 0:9-Lauf davon. Insgesamt war die Trefferquote der Löwen im ersten Viertel mit 38 Prozent aus dem Feld mau, die Bayern trafen 55 Prozent. Das war neben den fünf Löwen-Ballverlusten ausschlaggebend für einen 12:18-Rückstand nach zehn Minuten.

Beide Teams lieferten sich einen harten Fight.
Beide Teams lieferten sich einen harten Fight. Foto: Susanne Hübner


Anschließend bekam das Strobl-Team die Ballverluste besser in den Griff und traf auch deutlich besser. Das galt vor allem für die Würfe von jenseits der 6,75-Meterlinie. Im zweiten Viertel hatten die Löwen binnen fünf Minuten fünf Dreier und in Kombination mit einer guten Defensive so auch den Ausgleich erzielt (28:28). Die Bayern zeigten daraufhin ihre Qualität, verteidigten härter und gingen angeführt vom Duo Sisko-Reynolds erstmals in dieser Partie zweistellig in Führung - zur Pause stand es 32:43.

Im zweiten Drittel trafen die Löwen besser.
Im zweiten Drittel trafen die Löwen besser. Foto: Susanne Hübner


Die Löwen hatten in der ersten Hälfte 14 Zweier und zwölf Dreier genommen und sich lediglich vier Freiwürfe erarbeitet. Das sollte sich im dritten Viertel deutlich ändern. Das Strobl-Team nahm die Physis des Gegners besser an, erarbeitete sich insgesamt 13 Freiwürfe und suchte immer wieder Gavin Schilling. Der Center war stark, konnte aber nicht verhindern, dass die Gäste um den aufdrehenden Big Man JaJuan Johnson den Vorsprung zunächst ausbauten (38:52, 23. Min.). Aber die Löwen blieben im Angriffsmodus und konnten auch auf James Robinson zählen, der ebenso wie Arnas Velička viel Verantwortung übernahm. Robinson erzielte in diesem Viertel acht Punkte und brachte sein Team, das den tiefbesetzten FCBB auch einige Male stoppen konnte, auf sechs Zähler heran.

Bis ins dritte Drittel hielten die Löwen den Anschluss.
Bis ins dritte Drittel hielten die Löwen den Anschluss. Foto: Susanne Hübner


So ging es mit 58:64 in den letzten Spielabschnitt, in dem die Löwen in der 32. Minute nur mit fünf Zählern hinten lagen (61:66). „Aber Bayern ist eben eine sehr gute Mannschaft“, sagte Pete Strobl nach dem Spiel - und das bekam sein Team jetzt deutlicher zu spüren. Die Münchener erhöhten den defensiven Druck und auch noch einmal ihre Trefferquote. Die Folge war ein 2:14-Run, der den Löwen jegliche Hoffnung nahm, hier eine Überraschung schaffen zu können. Spätestens der Zipser-Dreier zum 75:89 knapp 80 Sekunden vor dem Ende sorgte für die endgültige Entscheidung.

Trainerstimmen zum Spiel:


Pete Strobl (Basketball Löwen): „Wir sind mit viel Ehrgeiz und Motivation in das Spiel gegangen, die Stimmung war super. Wir waren hochmotiviert. Dann haben wir aber gemerkt, es wird sehr physisch gespielt. Hut ab, wie die Bayern verteidigen. Wir haben uns aber zurückgekämpft. Phasenweise haben wir auch gut verteidigt, phasenweise haben wir den Ball auch gut auf Gavin Schilling und unsere Innenspieler gespielt. Wir können viel aus dem Spiel mitnehmen, viele gute Sachen, aber auch ein paar Sachen, die nicht so gut waren. Wir wollen nicht so viele Ballverluste haben und so viele Offensiv-Rebounds zulassen. Aber Bayern ist eben eine sehr gute Mannschaft und ich bin stolz, wie wir gekämpft haben. Natürlich wollten wir gewinnen, aber wir können auf dieser Leistung aufbauen und etwas für die nächsten Spiele mitnehmen. Und wir haben uns heute Respekt verdient.“

Die Löwen hatten gekämpft, am Ende aber ohne Erfolg.
Die Löwen hatten gekämpft, am Ende aber ohne Erfolg. Foto: Susanne Hübner


Andrea Trinchieri (FC Bayern München): „Gratulation an Braunschweig. Sie spielen Basketball mit viel Energie und spielen eine sehr solide Saison. Wir sind wie eine Rockband aus den 80ern auf Deutschland- und Europatour. Das war das fünfte Spiel in neun Tagen, drei davon waren auswärts und jetzt folgt noch eins. Und so war es wichtig, heute eine gute Leistung zu bringen. Wir haben gut genug gespielt, um das Spiel zu kontrollieren. Ich denke, es war eine solide Leistung gegen eine gute Mannschaft. Wir hatten auf den großen Positionen eine kleine Rotation, haben das aber gut gemeistert. Jetzt konzentrieren wir uns auf das nächste Spiel.“


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