Braunschweig. Die Basketball Löwen Braunschweig waren am Sonntag auswärts beim Vizemeister und Euroleague-Team FC Bayern Basketball angetreten und haben die Partie beim klaren Favoriten mit 80:96 (42:57) verloren. Dabei war die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez im ersten Viertel früh in einen zweistelligen Rückstand geraten, konnte die darauffolgenden Viertel aber ausgeglichen gestalten und im Laufe des zweiten Viertels mit einer engagierten und kämpferischen Leistung auf drei Zähler verkürzen. Allerdings unterliefen den Löwen insgesamt zu viele Fehler, weshalb die tiefbesetzten Münchener wieder davonzogen und am Ende souverän den Sieg holten. Das berichten die Basketball Löwen in einer Pressemitteilung.
So verloren Robin Amaize & Co. 20-mal den Ball und vergaben 13 Freiwürfe (22/35). Genau hier waren die Gastgeber richtig stark: Sie verwandelten 37 von 40 Freiwürfen, weshalb ihre etwas schlechtere Feldtrefferquote (42 Prozent, Löwen 46 Prozent) nicht ins Gewicht fiel. Für die Löwen, bei denen David Krämer im letzten Viertel umgeknickt war und verletzt ausschied, avancierte Benedikt Turudic mit 17 Punkten zum besten Punktesammler. Bei den Gastgebern war Deshaun Thomas mit 18 Zählern am erfolgreichsten.
16 Punkte Rückstand nach sieben Minuten
Die Löwen kamen nicht gut ins Spiel. Sie trafen zwar besser aus dem Feld als die Münchener, verloren aber mehrfach den Ball und ließen in den ersten zehn Minuten bereits vier Freiwürfe liegen. Und auch am anderen Ende stimmte es noch nicht, da konnten die Bayern nicht gestoppt werden. Die profitierten neben den Ballverlusten von bereits neun Löwen-Fouls, die zu 16 Freiwürfen führten. So war es kein Wunder, dass das Ramírez-Team früh in einen deutlichen Rückstand geriet, der nach sieben Minuten 16 Punkte betrug. „Gerade zu Beginn waren wir nicht bereit zu spielen und nachlässig“, analysierte der Löwen-Headcoach nach dem Spiel, in dem seine Mannschaft zum Ende des ersten Viertels durch gute Aktionen von Benedikt Turudic auf 13 Zähler verkürzen konnte (17:30).
Anschließend agierten die Löwen fokussierter und legten vielleicht auch etwas Respekt vor dem Top-Team ab. Hinten gelangen ihnen Stopps und in der Offensive kombinierte sich das Duo um Geburtstagskind Ondrej Sehnal und Benedikt Turudic erfolgreich zu Punkten. Das Resultat war ein 12:2-Lauf zum 29:32 (14.). Der FCBB fand darauf mit sechs Punkten in Folge eine Antwort, hatte dann aber keine auf Robin Amaize. Der erzielte acht Zähler hintereinander und sorgte dafür, dass die entschlossener spielenden Löwen dranblieben (39:42, 17. Min.). FCBB-Coach Andrea Trinchieri hatte genug gesehen: Er reagierte mit einer Auszeit und danach zogen die Münchener an und auf 42:57 zur Halbzeitpause davon.
Probleme mit den Freiwürfen
Die Löwen kamen mit viel Energie auf das Parkett zurück, gerieten zunächst aber deutlicher in Rückstand (46:63). Ein Block des starken Benedikt Turudic, für den er sich in derselben Sequenz mit Punkten belohnte, war dann die Initialzündung für einen 9:0-Lauf seiner Mannschaft zum 55:63. Aber der FCBB verlor nicht die Nerven, sondern machte den Löwen nach einer weiteren Trinchieri-Auszeit mit seiner Verteidigung das Leben wieder schwerer. Die haderten weiterhin mit ihren Freiwürfen, von denen sie nach drei Vierteln lediglich 14 von 24 getroffen hatten. Die Münchener hatten zu diesem Zeitpunkt schon 31 Freiwürfe verwandelt und das war mit ausschlaggebend für den 62:78-Rückstand nach 30 Minuten.
Im letzten Spielabschnitt bemühte sich das Ramírez-Team, diesen nochmals zu verkürzen und kam mit einem 7:2-Lauf gut in das Viertel (69:80). Allerdings verletzte sich in dieser Phase auch David Krämer, der nach einem Wurfversuch beim Landen umgeknickt war und nicht mehr weiterspielen konnte. Das hatte einen gewissen Einfluss auf das Spiel der Löwen: Die waren nach der Krämer-Verletzung wieder fehlerlastiger, was der FC Bayern konsequent bestrafte und seinen Vorsprung in der 38. Minute spielentscheidend auf 20 Punkte ausbaute (72:92).
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Bayern zum verdienten Sieg. Sie haben physischer gespielt und waren in einigen Momenten smarter. Wir haben gekämpft, waren aber nicht wir selbst. Gerade zu Beginn waren wir nicht bereit zu spielen und nachlässig, aber München war ready. Wenn sie zur Halbzeit 57 Punkte erzielen, dann sind sie einer guten Situation, um ihr Spiel zu spielen. Wir haben einige Dinge in der Offensive und Defensive auch gut umgesetzt. Aber in den Sachen, in denen wir im Sinne unserer Identität gut sein müssen, waren wir heute nicht auf den Punkt da. Das, was wir leisten können, haben wir nicht gezeigt.“
Andrea Trinchieri (FC Bayern Basketball): „Ich glaube wir hatten heute einen guten Einfluss auf das Spiel und auch eine gute Mentalität. Es war einer dieser Tage, an dem bei uns nicht viel fallen wollte. Wir hatten viele offene Würfe, die wir nicht getroffen haben. Aber wir haben mit einem guten Tempo gespielt und den Ball gut bewegt. Sicherlich gibt es Dinge, die wir verbessern müssen, wie einige Ballverluste und die mentale Präsenz von ein paar Spielern. Aber ich denke, dass wir das Spiel kontrolliert haben. Wir konnten zudem die Minuten verteilen und wie in einem Videospiel würde ich sagen: „mission accomplished“, gerade mit Hinblick auf unseren harten Spielplan.“
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