Braunschweig. Mit 90:84 (45:39) haben die Basketball Löwen Braunschweig am Samstagabend den ungeschlagen angereisten Tabellenführer Brose Bamberg besiegt. Dabei hatte die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez sich Mitte des ersten Viertels auf sieben Punkte abgesetzt und ihre Führung bis zum Schlusspfiff nicht mehr hergegeben. Das berichten die Basketball Löwen in einer Pressemitteiiung.
Zwischenzeitig spielten die Löwen die Gäste nahezu schwindelig und bauten ihren Vorsprung mit starken Trefferquoten bis auf 22 Punkte aus. Zwar wurde es unter dem erhöhten Verteidigungsdruck der Bamberger vor 1.818 Zuschauern in der Volkswagen Halle nach hinten raus wieder spannend, doch brachten die Löwen den Sieg dieses Mal über die Ziellinie. Dieser Erfolg sei umso bemerkenswerter, weil die Löwen weiterhin auf David Krämer verzichten mussten (Bandverletzung). Seinen Ausfall kompensierten sie mit einer guten Teamleistung (26 Assists) und Feldtrefferquoten von 55 Prozent (50 Prozent Dreier). Zudem punkteten vier Löwen zweistellig: Martin Peterka (20) und Robin Amaize (19) führten die Löwen gefolgt von Tookie Brown (14, 8 Assists) und Luc van Slooten (13) an. Für die Gäste zeigte Christian Sengfelder eine herausragende Leistung und kam auf 24 Punkte.
Selbstbewusster Start
Wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz starteten die Löwen erneut selbstbewusst ins Spiel. Ondrej Sehnal & Co. bewegten den Ball schnell und gut und trafen ihre Würfe hochprozentig. Das galt allen voran für Martin Peterka. Der hatte erneut ein heißes Händchen, traf drei Dreier und sorgte zusammen mit Robin Amaize dafür, dass die Löwen in der sechsten Minute mit 18:11 führten. Gäste-Coach Johan Roijakkers reagierte in dieser Braunschweiger Drangphase mit einer Auszeit - das brachte die Löwen aber nicht aus dem Konzept, die ihren Vorsprung zum Ende des ersten Viertels auf 27:18 erhöhten.
Die blieben auch weiterhin am Drücker und gingen nach Punkten des griffigen Tookie Brown erstmals zweistellig in Führung (32:22). Während Bambergs Spielmacher Justin Robinson kurz zuvor bereits sein drittes Foul erhielt, stemmte sich auf Gästeseite vornehmlich Ex-Löwe Christian Sengfelder gegen einen wachsenden Rückstand und verkürzte auf 37:31. Das Ramírez-Team fand darauf zunächst die richtigen Antworten (43:33, 17. Minute), ehe es Schwierigkeiten mit der intensiver werdenden Bamberger Verteidigung bekam: Fünf Mal hintereinander verloren die Löwen den Ball, zudem gingen die Bamberger in diesem Viertel zwölf Mal an die Freiwurflinie. Auf diese Weise blieben sie im Spiel und waren auf 45:39 nach 20 Minuten dran.
Die richtigen Worte in der Pause
Jesús Ramírez hatte in der Halbzeitpause offensichtlich die richtigen Worte gefunden, denn sein Team kam fokussiert auf das Parkett zurück. Nach tollem Passspiel und Punkten von Owen Klassen liefen die Löwen wieder von der Dreierlinie heiß. Von hier hatten sie zur Halbzeit schon sehr gute 50 Prozent getroffen und Peterka, Amaize wie auch der gute Luc van Slooten ließen jetzt drei weitere Dreier in Serie zum 58:44 folgen (24. Minute). Robinson leistete in dieser Phase Gegenwehr, die aber nicht ausreichte, um die Löwen zu stoppen. Ganz im Gegenteil: Sie entschieden das dritte Viertel deutlich mit 27:17 für sich und gingen beim Stand von 72:56 in die letzten zehn Minuten.
Hier sah es zunächst nach einer weiterhin klar überlegenen Vorstellung der Braunschweiger aus, die ihre Führung nahezu spielerisch und verdient auf 22 Punkte ausbauten (32. Minute). Doch dann schalteten die Gäste defensiv wieder einen Gang höher: Nach einem Dreier von van Slooten zum 82:63 gelang der Ramírez-Mannschaft minutenlang kein Korberfolg mehr und in dieser Zeit kamen die Bamberger durch einen 13:0-Lauf auf sechs Punkte heran (82:76). Doch anders als im Spiel gegen Chemnitz ließen sich die Löwen dieses Mal nicht die Butter vom Brot nehmen, sondern belohnten sich für ihre starke Leistung. Dafür hatte spätestens Robin Amaize 26 Sekunden vor dem Ende mit zwei Freiwürfen zum 90:83 gesorgt.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Wir müssen glücklich sein, denn es ist sehr schwer, ein Team wie Bamberg mit seiner Chemie und Identität und so wie es bislang gespielt hat, zu schlagen. Wir hatten wieder Momente, in denen wir auf einem guten Niveau gespielt haben, sowohl offensiv wie auch defensiv. Wir hatten aber auch schlechte Momente, in denen wir keine Lösungen gefunden und unsere Spielzüge nicht so beendet haben, wie es nötig gewesen wäre, um das Spiel schon eher zu entscheiden. Das ist nicht neu und etwas an dem wir arbeiten. Unser guter Lauf zu Beginn hat uns vermutlich davor bewahrt, am Ende in einer noch schwierigeren Situation zu sein. Wir waren sehr gut darin, die Bamberger Dreierschützen und ihre Kreation am Perimeter zu kontrollieren. Auf der anderen Seite waren wir aber in der Zone unglaublich soft. Und das müssen wir definitiv verbessern.“
Johan Roijakkers (Brose Bamberg): „Glückwunsch an Braunschweig für den verdienten Sieg. Wir haben zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Verteidigung schlampig agiert. Im zweiten und letzten Viertel haben wir gut verteidigt, aber das ist nicht genug, um ein Spiel zu gewinnen. Es war nicht alles schlecht. Wir haben auf beiden Enden des Feldes gut beim Rebound gearbeitet. Aber wenn du auswärts gewinnen willst, dann musst du länger als 20 Minuten Defense spielen.“
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