"Bauen mit positivem Fußabdruck" - 150 Gäste beim 16. Immobilienfrühstück

Etwa 150 Gäste besprachen bei dem Treffen Themen wie Nachhaltigkeit und die richtungsweisenden Projekte in Braunschweig.

Prof. Dr. Michael Braungart, Mark Uhde (Vorstand der Volksbank BraWo), Gerold Leppa (Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH) und Matthias Wunderling-Weilbier (Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung) begrüßten rund 150 Gäste zum 16. Braunschweiger Immobilienfrühstück.
Prof. Dr. Michael Braungart, Mark Uhde (Vorstand der Volksbank BraWo), Gerold Leppa (Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH) und Matthias Wunderling-Weilbier (Landesbeauftragter für regionale Landesentwicklung) begrüßten rund 150 Gäste zum 16. Braunschweiger Immobilienfrühstück. | Foto: Braunschweig Zukunft GmbH/Peter Sierigk

Braunschweig. Rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik begrüßte die Braunschweig Zukunft GmbH am gestrigen Mittwoch zum 16. Braunschweiger Immobilienfrühstück. Im Mittelpunkt stand das Thema Kreislaufwirtschaft, die der Bau- und Immobilienbranche völlig neue Ansätze und Geschäftsmodelle eröffnen könnte. Partner der Veranstaltung war in diesem Jahr die Volksbank BraWo. Die Braunschweig Zukunft GmbH berichtet in einer Pressemitteilung.


Mit Prof. Dr. Michael Braungart, Gründer der EPEA GmbH und des Hamburger Umweltinstituts, hatte die Wirtschaftsförderung einen Pionier der Kreislaufwirtschaft eingeladen. Braungart entwickelte den „Cradle to Cradle“-Ansatz mit, der unter anderem auf die konsequente Wiederverwertung möglichst aller Rohstoffe setzt. So soll die Verschwendung wertvoller Ressourcen eingedämmt werden.

Materialien mit hoher Lebensdauer


Beim 16. Treffen der Braunschweiger Immobilienbranche sprach Braungart im Business Center II des BraWo Parks darüber, wie sich dieses Konzept auf die Bau- und Immobilienbranche anwenden lässt. Dabei sei es entscheidend, von vornherein nur Materialien für Bauprojekte zu verwenden, die über die Lebensdauer eines Gebäudes oder eines Möbelstücks hinaus wieder in den Rohstoff-Kreislauf zurückgeführt werden könnten, so der Chemiker.

„Ein Gebäude wie ein Baum“


Gebäude sollten Braungart zufolge nicht nur so konzipiert sein, dass sie keine negativen Auswirkungen für die Umwelt verursachen, sondern sogar eine nützliche Funktion innerhalb des Ökosystems erfüllen, wie zum Beispiel das Speichern von CO² und das Binden von Luftschadstoffen. „Ein Gebäude wie ein Baum“ lautete dabei eines der Bilder, die Braungart zur Verdeutlichung seines Ansatzes nutzte. Dieser Ansatz ließe sich dem Wissenschaftler zufolge auch auf viele andere Bereiche des Lebens übertragen. Zu oft sei von Nachhaltigkeit, Umweltneutralität und Verzicht die Rede. Dabei gehe es um viel mehr, nämlich darum, nicht nur „weniger schädlich“ zu sein, sondern alle Dinge so zu gestalten, dass sie einen umfassenden Mehrwert sowohl für den Menschen als auch für die Natur bieten. Das sei dann echte Innovation.

Wegweisende Projekte


Zuvor sprach Gerold Leppa, Geschäftsführer der Braunschweig Zukunft GmbH und Wirtschaftsdezernent der Stadt Braunschweig, über aktuelle Entwicklungen in der Stadt. In Braunschweig stünden in den kommenden Jahren mehrere Projekte an, die „wegweisend für die Stadtentwicklung und die Immobilienwirtschaft“ seien, so Leppa. „Sowohl im Europaviertel, im Bahnhofsumfeld sowie im Förderprojekt Bahnstadt haben wir die Möglichkeit, ein attraktives Zusammenspiel aus Wohnraum, Einzelhandel, Freizeitangeboten sowie Büro- und Gewerbeflächen zu schaffen.“

Angesichts des vorherrschenden Mangels an klassischen Gewerbeflächen am Stadtrand soll kurzfristig das Gewerbegebiet Wenden-West zumindest ein wenig Abhilfe schaffen. Weitere Entwicklungen sind geplant. Darüber hinaus setzt die Stadt auf Kooperationen mit Nachbarkommunen wie beim möglichen interkommunalen Gewerbegebiet mit Wolfenbüttel, das aktuell geprüft wird.

Burgpassage und Burggasse


Leppa betonte zudem die Bedeutung der Innenstadt für die Attraktivität Braunschweigs. Wertvolle Impulse verspreche er sich beispielsweise vom Welfenhof und vom Schlosscarree. „Beide Passagen können durch konzeptionelle und bauliche Veränderungen wieder zu stärkeren Anziehungspunkten werden“, so Leppa. Als positives Beispiel nannte er die erfolgreiche Belebung von Sack und Neuer Straße durch die Umgestaltung des früheren City Points zum heutigen Konrad Koch Quartier. Leppa äußerte zudem den Wunsch, dass wieder Bewegung in den geplanten Umbau der Burgpassage zur Burggasse komme.


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