Braunschweig. Im Baugebiet des Braunschweiger Holzmoors sollen streng geschützte Amphibienarten gefunden worden sein, weshalb die BIBS einen sofortigen Stopp geplanter Baumaßnahmen forderte. In der gestrigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses erklärte die Verwaltung nun, dass derzeit eine Untersuchung des Gebiets erfolge, man bisher aber zumindest keine streng geschützten Arten gefunden habe.
Dr. Wolfgang Büchs von der antragsstellenden BIBS-Fraktion erklärte in der gestrigen Sitzung nochmals, wie gefährlich die Baumaßnahmen für die Tiere seien. „Es ist so, dass die Tierarten sich jetzt in den obersten Bodenschichten zur Winterruhe begeben", so Büchs. Durch das Graben und die Maschinenarbeiten werden diese Tiere dementsprechend besonders gestört. Das Ausbreitungsgebiet der Knoblauchkröte, eine Art, die im Baugebiet gefunden worden sein soll, erstrecke sich zudem auf rund 1,5 Kilometer, sodass das ganze Gebiet betroffen sei. „Ich wunder mich ein bisschen, dass es dazu keine Unterlagen gibt", erklärte Büchs und fragte die Verwaltung, ob das Vorkommen der streng geschützten Arten nicht schon vorher bekannt gewesen sei.
Kröte und Molchbislang nicht gefunden
Die Untersuchungen des Baugebiets seien laut Thorsten Warnecke, Fachbereichsleiter für Stadtplanung und Umweltschutz, bereits veranlasst und im vollen Gange. Gefunden habe man bereits verschiedene geschützte Tierarten, darunter Fledermäuse, Libellen und verschiedene Amphibien. Aber: Knoblauchkröte und Kammmolch, die Arten auf die sich der Antrag der BIBS bezieht, wurden bisher nicht gefunden. Das Endergebnis stehe jedoch noch aus. Zwar sei man davon überzeugt, dass es diese Arten in dem näheren Umfeld gebe, wo genau sich diese derzeit befinden, sei jedoch bislang nicht klar.
Einen kompletten Baustopp werde es indes nicht geben, erklärt Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. Er versprach aber gleichzeitig, dass man Erdarbeiten bis zum Ende der Untersuchungen einstellt. „Es wird nichts geschehen, was die Winterruhe der Kröte stört", betont Leuer. Klarheit, wo die Kröte sich derzeit aufhält, soll es im nächsten Frühjahr geben. Dann werden von der Stadt Fangzäune aufgestellt, um nachvollziehen zu können, wo sich die streng geschützten Arten in diesem Zeitraum aufhielten.
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