Braunschweig. Die drei Winterstürme "Zeynep", "Ylenia" und "Antonia" fegten Mitte Februar durch die Region und hinterließen viele Schäden an Gebäuden und Natur. Auch in der Stadt Braunschweig fielen den Orkanböen zahlreiche Bäume zum Opfer. So viele, dass eine Nachpflanzung finanziell nicht gestemmt werden kann, berichtete Michael Loose vom Fachbereich Stadtgrün kürzlich im Umwelt- und Grünflächenausschuss.
Loose schickte voraus, dass es sich bei den vorbereiteten Zahlen nur um ein vorläufiges Ergebnis handele, da noch immer Meldungen über beschädigte Bäume bei der Verwaltung eingingen. Mit Stand Anfang März 2022 seien durch drei Stürme „Ylenia“, „Zeynep“ und „Antonia“ 239 Bäume des städtischen Bestandes durch Umsturz oder Kronenausbrüche irreparabel geschädigt worden. Bis eine endgültige Einschätzung vorliege, könnten allerdings noch Wochen vergehen, da es auch an personal fehle, um die Schadensstellen zu erfassen. Man sei weiterhin auf die Meldungen der Bürger angewiesen, so Loose, der schätzt, dass etwa 300 Bäume so stark beschädigt sind, dass sie nicht erhalten werden können.
"Glück gehabt"
Am "härtesten" getroffen wurde demnach das östliche Ringgebiet mit 52 Bäumen, von denen 42 auf den Prinz-Albrecht-Park entfallen. An zweiter Stelle rangiert die Innenstadt (48 Bäume), wobei sich hiervon sieben im Bürgerpark befinden, in dem zusätzlich 15 Bäume beschädigt wurden. Hieran anschließend folgen Weststadt und westliches Ringgebiet mit zusammen 36 Bäumen, hiervon 16 im Bereich des Raffturms. Neben immergrünen Koniferen (32) seien vor allem die Baumarten Pappel (37), Weide (19) und Linde (14) betroffen. dabei. so Loose habe man noch Glück gehabt, dass die Stürme nicht zu einer Jahreszeit waren, in der die Bäume Blätter tragen und damit eine größere Angriffsfläche gehabt hätten. So sei der Sturm auf laublose Bäume mit wenig Angriffsfläche getroffen.
Neupflanzung kostet 450.000 Euro
Nach einer erster Einschätzung seien zumindest 26 Baumstandorte nicht für eine Ersatzpflanzung geeignet. Gründe hierfür seien beispielsweise zu kleine Baumscheiben, die nicht dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, Abspannungen von Oberleitungen oder unter Flur vorhandene Leitungen. Etwa 200 Standorte kämen aber für eine Neubepflanzung in Frage. Doch wenn man die Bäume pflanzen wolle, so fehle dafür schlichtweg das Geld, so Loose. Der Stadt stünde nur ein begrenztes Budget zur Verfügung, mit dem man etwa 80 bis 100 Bäume pro Jahr pflanzen könnte. Das würde bei weitem nicht dafür reichen, um alle abgestorbenen Bäume zu ersetzen. Dafür müssten etwa 450.000 Euro in die Hand genommen werden. Geld, das in der Haushaltsplanung nicht vorgesehen sei.
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