Baustellen-Flut nervt Autofahrer

von Robert Braumann


Auch an der Helmstedter Straße wird einiges getan, in den Sommerferien folgen weitere Baustellen. Foto: Robert Braumann
Auch an der Helmstedter Straße wird einiges getan, in den Sommerferien folgen weitere Baustellen. Foto: Robert Braumann | Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Wer momentan in der Löwenstadt hinter dem Steuer sitzt, der muss an einigen Stellen eine menge Geduld mitbringen – an vielen Straßen wird gewerkelt. Viele Leser ärgern sich besonders darüber, dass sie kaum noch in den Süden der Stadt gelangen. An der Helmstedter Straße wird gebaut, dazu kommen jetzt Arbeiten auf der A 39 (RegionalBraunschweig berichtete) . Wer über Riddagshausen ausweichen will, der steht an der Bahnschranken auf der Ebertallee. Viele beschweren sich darüber, dass es keine Koordination der einzelnen Baustellen gäbe. Die Verwaltung verteidigt die Maßnahmen, Überschneidungen könnten nicht komplett vermieden werden.

Rainer Keunecke, Pressesprecher Stadt Braunschweig sagte: "Stadteinwärts ist die Helmstedter Straße frei. Der Verkehr Richtung Zentrum ist also nicht betroffen. Stadtauswärts führt die ausgeschilderte Umleitung über Salzdahlumer Straße, Südstadt und Möncheweg. Natürlich nutzen viele ortskundige Autofahrer derzeit auch die kürzere Strecke über die A 39 ab Anschlussstelle Südstadt. Sie haben diese Option; eine Umleitung wird deshalb nicht über Autobahnen geführt, weil sie für alle motorisierten Fahrzeugen geeignet sein muss, also auch etwa für Leichtkrafträder, die keine Autobahnzulassung haben. Die Arbeiten des Landes im Lindenberg und Heidbergtunnel führen möglicherweise dazu, dass mehr Autofahrer die längere Umleitung nutzen. Allerdings wurden die erforderlichen Bauarbeiten in den Tunneln in Abstimmung mit dem Baustellenmanagement der Stadtverwaltung bewusst  in die verkehrsärmeren Sommerferien verlegt. In den großen Ferien sind nämlich durch die Urlaubszeit deutlich weniger Kraftfahrzeuge auf den Straßen im Stadtgebiet unterwegs."

"Komplett lassen sich Überschneidungen allerdings nicht vermeiden"


Stadtbaurat Heinz Leuer hatte schon bei den Ankündigungen für die anstehenden Bauarbeiten verkündet: "Die Sanierungen erhalten und verbessern die Infrastruktur in unserer Stadt, was allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt“. Durch entsprechende Abstimmung würden die Belastungen der Anwohner und die Beeinträchtigung des Verkehrs so gering wie möglich gehalten. "Komplett lassen sich Überschneidungen allerdings nicht vermeiden, da sich die Großprojekte notwendigerweise über einen größeren Zeitraum erstrecken." Oberbürgermeister Ulrich Markurth hatte in den vergangenen Wochen immer wieder geäußert, das es ein gutes Zeichen sei, wenn noch in die Infrastruktur investiert werden könnte. Andere Städte würden sich solche Großprojekte wünschen. Dies sei bei allem Ärger über den Stau immer im Hinterkopf zu behalten. Die Projekte für das komplette Jahr finden Sie hier.

Wer über die Ebertallee fahren will, den stört vor allem die Bahnschranke. Teilweise muss man bis zu 30 Minuten warten, bis die Strecke freigegeben wird. Woran liegt das?

<a href= Wer über die Ebertallee ausweichen will, steht häufig vor verschlossenen Schranken. ">
Wer über die Ebertallee ausweichen will, steht häufig vor verschlossenen Schranken. Foto: Robert Braumann



"An Bahnübergängen hat der Schienenverkehr Vorrang vor dem Straßenverkehr. Der Grund hierfür ist verständlich, denn Züge haben wegen ihre  großen Masse und der hohen Geschwindigkeiten einen sehr viel längeren Bremsweg als ein Pkw. Bis zu 1.000 Meter benötigt etwa ein einhundert Stundenkilometer schneller Reisezug bis zum Anhalten. Der von Ihnen genannte Bahnübergang liegt zwischen Braunschweig Hbf und der Abzweigung Weddel. Dadurch sammeln sich hier die Verkehrsströme auf der Schiene aus Hildesheim (wurde zweigleisig ausgebaut) und aus Lehrte/Hannover bevor sich die Verkehrsströme in Weddel wieder trennen Richtung Wolfsburg und Richtung Helmstedt. Als höchste Werte sind über 250 Zugfahrten täglich gezählt worden. Der Bahnübergang ist mit einer "signalgesteuerten" Technik ausgestattet. Bei dieser Technik kann das Signal für den Zug erst auf grün gestellt werden, wenn der Bahnübergang geschlossen ist. Kommt nun bei geschlossener Schranke ein Gegenzug, kommt es vor, dass die Schranke gleich geschlossen bleibt Die Punkte für die Einschaltung werden genau berechnet, damit die Schießzeiten der Schrank so kurz wie möglich gehalten wird und der Straßenverkehr nicht mehr als unbedingt nötig aufgehalten wird. Zusätzlich wird für haltende Züge in Braunschweig Hbf das Signal erst kurz vor Abfahrt auf Fahrt/grün gestellt, also die Abfahrt unmittelbar bevor steht. Leider lassen sich längere Schließzeiten der Schranken aus diesen Gründen nicht vermeiden. Alle Regelungen wurden im Rahmen der Planfeststellung und durch die Abnahme vom Eisenbahnbundesamt vorgegeben", so Sabine Brunkhorst, Kommunikation (Regionalbüro Hamburg), DB Mobility Logistics AG.


mehr News aus Braunschweig