Behandlung von Herzerkrankungen: Braunschweig setzt neue Maßstäbe

Im Städtischen Klinikum Braunschweig wurde erstmals eine neue Methode zur Behandlung einer Herzerkrankung erfolgreich durchgeführt.

Über den erfolgreichen katheterbasierten Ersatz der Trikuspidalklappe freut sich das Kardiologie Team. (v.l.n.r.) Oberarzt Dr. Andreas Klumb, Chefarzt Prof. Dr. Tibor Kempf, Pflegefachkraft Eike Borchert-Bönig, Pflegefachkraft Melitta Istok und Oberarzt Jan Ballof.
Über den erfolgreichen katheterbasierten Ersatz der Trikuspidalklappe freut sich das Kardiologie Team. (v.l.n.r.) Oberarzt Dr. Andreas Klumb, Chefarzt Prof. Dr. Tibor Kempf, Pflegefachkraft Eike Borchert-Bönig, Pflegefachkraft Melitta Istok und Oberarzt Jan Ballof. | Foto: skbs/Kevin Galasso

Braunschweig. Unter der Leitung von Prof. Dr. Tibor Kempf, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Intensivmedizin und Oberarzt Jan Ballof wurde in der letzten Woche am Städtischen Klinikum Braunschweig erstmals ein kathetergestützter Trikuspidalklappenersatz mit einer Evoque-Prothese erfolgreich durchgeführt. Der minimalinvasive Eingriff markiert einen bedeutenden Fortschritt für die Behandlung komplexer Herzklappenerkrankungen in der Region. Darüber informiert das Städtische Klinikum in einer Pressemitteilung.



Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, kann die Trikuspidalklappe – das Einlassventil zur rechten Herzkammer – im Krankheitsfall undicht werden, etwa infolge von Vorhofflimmern, Herzinsuffizienz oder Lungenhochdruck. Eine solche Trikuspidalinsuffizienz führt zu einem Rückfluss des Blutes, was sich in Luftnot, Leistungsminderung und Wassereinlagerungen bis hin zu Rechtsherzversagen äußert. Dieses neue Therapieverfahren ergänzt das kathetergestützte Verfahren mit „Edge-to-Edge-Repair“, welches im skbs mittlerweile häufig und mit exzellenten Ergebnissen durchgeführt wird – bei ausgewählten Patienten, die beispielsweise eine besonders starke Undichtigkeit aufweisen. Mit der Evoque-Prothese steht nun erstmals eine zertifizierte, katheterbasierte Ersatzklappe zur Verfügung, die über einen Zugang in der Leiste eingesetzt wird. Die neue Klappe greift die erkrankte Trikuspidalklappe mittels Ankersystem und ersetzt sie funktional – ohne Einsatz der Herz-Lungen-Maschine, am schlagenden Herzen.

Ausbau des Portfolios


Der Eingriff wurde im Herzkatheterlabor durchgeführt – unter enger Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen für Kardiologie, Herzchirurgie, Radiologie, Anästhesie, Pflege und Medizintechnik. Mit der erfolgreichen Anwendung dieser neuen Technik baue das Klinikum Braunschweig sein Portfolio in der Herzerkrankungstherapie konsequent aus – mit dem Ziel, die moderne, minimalinvasive Hochleistungsmedizin in der Region weiter zu stärken.